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Berlin 2030 - Unsere Serie blickt in die Zukunft (4): Mehr Menschen kommen als gehen – trotz der neuen Volkszählung

Berlin ist beliebt und darum ziehen immer mehr Menschen in die Hauptstadt. Hier ein paar Zahlen und Fakten, die vor allem nach den Ergebnissen der Volkszählung überraschen. Das Stadtbild wird immer bunter.

Neue Heimat Berlin

Mit einer Viertelmillion Neu-Berlinern rechnet der Senat bis 2030. Dass Berlin laut der neuesten Volkszählung 179 391 weniger Bewohner – zumeist Migranten – zählt als bisher angenommen, ändert an diesen Erwartungen offenbar nichts. In der Hauptstadt mit nunmehr also 3,292 Millionen Einwohnern werden der mittleren Prognose zufolge in 17 Jahren allein 129 000 internationale Neu-Berliner das Stadtbild prägen. Laut Prognose wird es 53000 Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern nach Berlin ziehen, aus den alten Bundesländern kommen 194 000 Zuzügler hinzu. Die in manchen Kiezen gemobbten Schwaben sind dabei nicht die größte Gruppe, sondern es sind Nordrhein-Westfalen, weiß Referatsleiter und Prognose-Experte Thorsten Tonndorf von der Stadtentwicklungsverwaltung des Senats. Berlin werde aufs Ausland ungebrochen attraktiv wirken. Und dies sei trotz Gentrifizierung und steigender Mieten so. Laut Senat ergibt sich nach Auswertung der Geburten und Sterbefälle, Zuzüge und Wegzüge und auch wegen rund 100 000 Berlinern, die ins Umland abwandern, folgendes Bild: 254 000 mehr Einwohner im Jahr 2030 ergeben eine Gesamtzahl von 3,5 Millionen. Je nachdem, welche Kriege und Krisen die Welt bewegen, könnte diese Zahl um maximal 162 000 kleiner (Zuzüge aus dem Ausland: 95 000) oder maximal 150 000 größer (Ausland: 233 000) ausfallen.

Die Internationale

Woher stammen die internationalen Neu-Berliner? Da kommen die Experten der Studie, nämlich Senat, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Bertelsmann-Stiftung, Empirica AG und Landesverkehrsamt Brandenburg, zu einem einmütigen Ergebnis: Es werden weiterhin junge Südeuropäer wie Italiener, Spanier und Griechen, die in der Heimat keine Arbeit finden, ihr Glück im immer noch preisgünstigen und boomenden Berlin suchen. Vor allem 18- bis 35-Jährige werden es sein, denn in dem Alter sind die Menschen flexibel und oft ungebunden. Viele werden versuchen, in der Kreativbranche Fuß zu fassen. Alle, die mit Kindern herziehen – wie viele ältere Migranten – reizt in Berlin zudem die Vielfalt an Europaschulen. Die zweite große Gruppe der Neuankömmlinge sind sicher weiter Zuzügler aus Südosteuropa: Ab 2014 herrscht Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU auch für Rumänen und Bulgaren. Zudem steige die Zahl der Herkunftsländer, so die Prognose. Denn egal, woher es die Menschen ins „arme, aber sexy Berlin“ zieht – irgend jemand aus ihrer Community lebt schon hier. 2012 waren Menschen aus 186 Staaten in Berlin, sei es, um hier zu leben, zu arbeiten oder auf Stippvisite. Eines steht fest: Die Stadt wird noch bunter.

Die Hauptstadtregion, ihre Chancen, ihre Herausforderungen - Unsere Serie "Berlin 2030" blickt in die Zukunft.

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