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Berlin 2030 - Unsere Serie blickt in die Zukunft (4): Eine Chronik über Berlin

Die Geschichte beweist: Auch Ur-Berliner sind Migranten gewesen. Ein kleiner Rückblick im Zeitraffer über Berlins Geschichte, seit dem Geburtsjahr Berlins 1237 bis heute.

1237

Berlin wird von Migranten gegründet. Zuwanderer aus Flandern, dem Rheinland und Westfalen legen am Übergang über die Spree zwei Kaufmannssiedlungen an: Berlin und Cölln, urkundlich am 28. Oktober 1237 erstmals erwähnt. Es folgen Sachsen, Thüringer, Franken, aus Wien vertriebene jüdische Zuwanderer.

1685

6000 Hugenotten siedeln sich in Berlin an, protestantische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich. Um 1700 hat jeder fünfte der 28 500 Berliner französische Wurzeln.

1864

Die Hälfte der Bevölkerung ist anderswo geboren. Von 1880 bis 1890 ziehen 1,5 Millionen zu, eine Million weg.

1920

Mit der Eingemeindung verdoppeln sich die Einwohner auf vier Millionen. Berlin ist jetzt drittgrößte Stadt der Welt.

1939–45

Noch vor der Nazizeit waren hunderttausende Sowjetrussen nach Berlin geflüchtet. Nun rekrutiert Hitler-Deutschland eine halbe Million Zwangsarbeiter.

1961

Nach dem Krieg fehlen Arbeitskräfte. Als 1961 das Anwerbeabkommen unterzeichnet wird, leben 281 Menschen mit türkischen Wurzeln in Berlin. Es werden auch Italiener und Griechen als Arbeitskräfte angeworben. Nach Ost-Berlin kommen Studierende und Flüchtlinge aus Polen (ab 1965), Mosambik (ab 1979) und Vietnam (ab 1980).

1990

Spätaussiedler und jüdische Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion ziehen verstärkt ins wiedervereinte Berlin. Zahlreiche Bürgerkriegsflüchtlinge aus Ex-Jugoslawien finden für einige Jahre Zuflucht. Die Alliierten verlassen Berlin. Es ziehen während des Hauptstadtumzuges viele Menschen aus Nordrhein-Westfalen zu, nicht nur Bonner.

2000

Die Stadt schrumpft: Um 2000 ziehen mehr mehr Menschen weg als zu. Es kommen aber auch Asylsuchende aus dem Libanon, aus Afrika, aus Osteuropa. Seit 2005 steigt die Einwohnerzahl wieder an – bis heute.

2013

Berlin denkt, es habe fast 3,5 Millionen Einwohner aus 190 Ländern. Es sind aber laut Volksbefragung 2011 genau 179 391 weniger: Zu 90 Prozent sind es Migranten, die sich beim Fortzug nicht abgemeldet haben. Die Korrektur nach unten lautet: 3,29 Millionen.

Die Hauptstadtregion, ihre Chancen, ihre Herausforderungen - Unsere Serie "Berlin 2030" blickt in die Zukunft.

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