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Putztruppe. Auch bei der BSR steigt der Anteil der Frauen.

© imago images/Jan Huebner

Bericht zum Gleichstellungsgesetz: Berlins Verwaltung wird immer weiblicher

In Behörden und landeseigenen Betrieben hat der Frauenanteil deutlich zugenommen – auch in den Chefetagen. Bei Professorinnen hinkt die Entwicklung hinterher.

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In der Berliner Verwaltung arbeiten immer mehr Frauen. Ihr Anteil stieg in den vergangenen Jahren deutlich an, wie aus dem Umsetzungsbericht zum Berliner Landesgleichstellungsgesetz hervorgeht, den Gleichstellungssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag in der Sitzung des Senats vorlegte.

Demnach kommt die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern im Berliner Landesdienst und in den landeseigenen Unternehmen weiter voran. In den obersten Landesbehörden waren dem Bericht zufolge bis Mitte vergangenen Jahres 47 Prozent der Referats- und 41 Prozent der Abteilungsleitungen mit Frauen besetzt. Zehn Jahre zuvor waren es 36 und 24 Prozent.

In den Hochschulen stieg der Anteil der Professorinnen auf 33 Prozent. Er liegt in Berlin damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 26 Prozent. Auch in Landesämtern, Gerichten und Bezirksverwaltungen hätten Frauen immer mehr Stellen im höheren Dienst und im Leitungsbereich inne.

Bei den Wasserbetrieben, der Stadtreinigung und bei der Förderbank IBB sei die Gleichstellung im höheren Dienst „nahezu erreicht“ – mit einem Frauenanteil von 40 bis 47 Prozent. In den Unternehmen, an denen das Land Berlin beteiligt ist, stieg der Frauenanteil von 15 Prozent im Jahr 2012 auf 39 Prozent im vergangenen Jahr.

2010 wurde das Gleichstellungsgesetz geändert

Laut Senatsbericht ist die positive Entwicklung auf eine Änderung des Landesgleichstellungsgesetzes zurückzuführen: Seit 2010 müssen Besetzungsverfahren durch Stellenausschreibungen und Dokumentationspflichten transparenter gestaltet werden.

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Auch bei den Mandaten in Aufsichts- und Entscheidungsgremien stieg der Frauenanteil an: 2020 waren es 54 Prozent bei Gremien im Einflussbereich des Landes und 36 Prozent bei Mandaten außerhalb des Landesdienstes. In den Vorständen und Geschäftsführungen der Unternehmen mit Landesbeteiligung waren Frauen lange Zeit deutlich unterrepräsentiert.

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Ist in Berlin auch für die Gleichstellung zuständig: Senatorin Dilek Kalayci (SPD).
Ist in Berlin auch für die Gleichstellung zuständig: Senatorin Dilek Kalayci (SPD).

© imago images/Stefan Zeitz

Senatorin Kalayci wertete die vorgestellten Zahlen als Erfolg: „Ich nenne das einen Erfolgskurs. In Berlin haben Frauen im Berufsleben eine gute Chance, denn die berufliche Gleichstellung macht Fortschritte.“

Das ursprüngliche Landesgleichstellungsgesetz trat bereits 1991 in Kraft. Aber erst 2010 wurde es dahingehend erweitert, dass Stellenbesetzungen transparenter gestaltet werden müssen. Der Senat berichtet dem Abgeordnetenhaus alle zwei Jahre über den Fortschritt bei der Umsetzung des Berliner Gleichstellungsgesetzes.

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