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Die Firma Wall betreibt in berlin insgesamt 357 Toilettenanlagen. Dieses Modell präsentierte sie im Herbst 2018 nahe dem Roten Rathaus.

© Paul Zinken/dpa

Beispiellose Einbruchserie in Berlin: Seit Januar rund 8000 öffentliche Toiletten aufgebrochen – Hunderttausende Euro Schaden

Toiletten-Betreiber Wall spricht von einer „nie dagewesenen Dimension“. Dem Land Berlin entgehen Einnahmen im sechsstelligen Bereich.

In Berlin sind in diesem Jahr bereits etwa 8000 Mal öffentliche Toiletten aufgebrochen worden. Das berichteten am Montag die „Berliner Morgenpost“ und die „BZ“. Den Medienberichten zufolge ist die Einbruchserie beispiellos.

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„Seit 2011 haben wir pro Jahr lediglich durchschnittlich 43 Einbrüche in Toilettenanlagen zu verzeichnen gehabt“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens Wall. Dieses betreibt in Berlin insgesamt 357 öffentliche Toilettenanlagen.

Der Firmensprecherin zufolge stellen die aktuellen Einbruchszahlen eine in der 30-jährigen Arbeit mit öffentlichen Toiletten in Berlin „nie dagewesene Dimension an Straftaten gegen die öffentliche Infrastruktur des Landes Berlin dar“, heißt es in dem Bericht weiter.

Dem Tagesspiegel bestätigte die Wall-Sprecherin am Montag die Angaben. Ihr zufolge liegen die Kosten für die Instandsetzung der Toiletten, die das Unternehmen selbst trägt, bereits jetzt im mittleren sechsstelligen Bereich – „Tendenz steigend“.

Das aus den Toilettenanlagen entwendete Bargeld – 50 Cent pro Nutzung – gehöre rechtmäßig dem Land Berlin. Laut einer Berechnung der „Berliner Morgenpost“ sind dem Land aufgrund der Einbrüche somit Einnahmen im sechsstelligen Bereich entgangen.

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Dem Bericht zufolge wird innerhalb der Landespolitik nun darüber nachgedacht, bei den öffentlichen Toiletten ausschließlich auf bargeldloses Bezahlen zu setzen oder aber eine kostenfreie Nutzung zu ermöglichen.

In Zusammenhang mit Einbrüchen in öffentlichen Toiletten habe es bislang 61 Festnahmen gegeben, 13 Haftbefehle seien verhängt worden.

Lea Becker

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