zum Hauptinhalt
Blaulicht der Polizei.

© dpa

Update

Bei Hitze zwei Tage ohne Wasser: Geflüchtete in Brandenburg aus Lkw gerettet

Vier junge Männer sollen sich laut Medienberichten mehrere Tage auf einem Lkw-Anhänger befunden haben. Einem anderen Fahrer waren winkende Hände aufgefallen.

Von Sandra Dassler

Auf dem Rastplatz „Freienhufener Eck“ an der A13 zwischen Dresden und Berlin ist am 8. August dieses Jahres möglicherweise eine neuerliche Flüchtlingstragödie verhindert worden. „Ein Lkw-Fahrer hatte einen Kollegen aus Rumänien darauf aufmerksam gemacht, dass aus seinem Fahrzeug Hilferufe zu hören seien“, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion-Süd am Mittwoch dem Tagesspiegel. Er bestätigte damit Berichte der in Cottbus erscheinenden Tageszeitung „Lausitzer Rundschau“ und der Bildzeitung.

In dem rumänischen Lkw befanden sich laut Polizei vier junge Männer, die angaben, aus Afghanistan geflüchtet zu sein und sich schon zwei Tage in dem Auto zu befinden. 

Weil es sehr heiß war und sie befürchteten, zu verdursten, hatten sie ein Plane gelöst, ihre Hände nach draußen gestreckt und auf Englisch um Hilfe gerufen.

Sie wurden von den Lkw-Fahrern auf dem Parkplatz und später auch von der herbeigerufenen Polizei mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt. Einer der Geflüchteten soll erst 15 Jahre alt sein, die anderen zwischen 22 und 25 Jahren. 

Die Geflüchteten wurden dann in die Zentrale Aufnahmestelle nach Eisenhüttenstadt gebracht. Wie immer in solchen Fällen wird gegen sie wegen illegaler Einreise ermittelt.

[Was ist los in Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem neuen Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Der nach Polizeiangaben 36 Jahre alte Lkw-Fahrer wurde wegen Verdachts auf illegale Einschleusung zunächst festgenommen und von der Kriminalpolizei erkennungsdienstlich behandelt. Er soll angegeben haben, nicht zu wissen, wie die vier Männer in seinen Lkw kamen. Das sei möglicherweise erst auf seiner Fahrt von Rumänien über Ungarn und Tschechien geschehen. Da der Mann über eine feste Anschrift verfügte und kein Haftgrund vorlag, durfte er weiterfahren. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft gegen ihn dauern an. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false