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Das Tempelhofer Feld, noch ohne Randbebauung.

© picture alliance / dpa

Bebauung des Tempelhofer Feldes: Am Rand ist noch Platz

Die SPD macht Druck, sie will eine sozial verträgliche Randbebauung des Tempelhofer Feldes. Eine sehr vernünftige Forderung. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Ulrich Zawatka-Gerlach

Es wird Zeit, über die Zukunft des Tempelhofer Feldes nicht zur nachzudenken, sondern Tatsachen zu schaffen. Der Volksentscheid vor fünf Jahren, mit dem die Bebauung des 130 Hektar großen Areals verboten wurde, hat keinen Ewigkeitswert. Seit 2014 hat sich die Wohnungsnot in Berlin extrem verschärft und das freie Feld ist eine baumlose, verwahrloste Wiese, aus der sich mehr machen ließe. Es ist gut, dass die SPD die Diskussion über eine behutsame Randbebauung mit bezahlbaren Wohnungen und Gewerberäumen forciert, bisher nur unterstützt von Christ- und Freidemokraten.

Auf der Tempelhofer und Neuköllner Seite ist dafür Platz, parallel zur S-Bahnstrecke und Stadtautobahn. Dies alles muss natürlich mit den Anrainern des Feldes in Ruhe besprochen werden. Dass der Volksentscheid 2014 erfolgreich war, hatte viel mit fehlender Bürgerbeteiligung und schlechten Bauplänen zu tun.

Aber aus Fehlern kann man lernen. Es gibt auch keinen vernünftigen Grund, die Diskussion über eine Randbebauung des ehemaligen Flughafengeländes auf die nächste Wahlperiode zu verschieben. Das Tempelhof-Gesetz, das per Volksabstimmung in Kraft trat, sollte noch vor der nächsten Wahl vom Berliner Parlament geändert werden. Ein neuer Volksentscheid ist nicht nötig. Der Versuch, den Bürgern die Verantwortung zuzuschieben, zeigt nur, wie wenig sich die Volksvertreter in Berlin zutrauen.

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