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Der ungesicherte Problemzaun an der Filiale der Pankower Grundschule im Blumenviertel nahe Velodrom.

© Vanessa Remy

Update

Bauzaun gefährdet Schüler: Pankower Eltern zeigen Schulamt an

Noch besteht die Filiale der Grundschüler im Blumenviertel nur aus einem Modulgebäude - der Rest ist bis 2022 Baustelle.

Elternvertreter der Pankower Grundschule am Blumenviertel haben am Donnerstag Strafanzeige gegen das bezirkliche Schulamt erstattet. Sie werfen der Behörde vor, ihre Kinder zu gefährden, weil ein Bauzaun auf dem Schulhof nicht gesichert sei: Er sei bereits mehrfach umgefallen. Damit verstoße das Amt gegen die allgemeine Verkehrssicherungspflicht.

Bildungsstadtrat Torsten Kühne (CDU) verwies darauf, dass die Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen Bauherr und damit zuständig sei.

Hingegen kam von der Senatsverwaltung die Auskunft, dass sie den Modularen Ergänzungsbau (MEB), in dem die Kinder beschult werden, im Mai 2019 an den Bezirk übergeben hätten. Der Bezirk habe den Bauzaun behalten wollen, der "also in die Zuständigkeit des Bezirks" falle.

Der Bauzaun befindet sich vor dem MEB und trennt die Schüler von einem Parkplatz, auf dem bis Sommer 2022 das Hauptgebäude der Schule entstehen soll. Anschließend werden auch die Außenanlagen fertig gestellt. Bis dahin haben die Schüler nur eine versiegelte Fläche zum Spielen direkt am Bauzaun.

Verfallen 20.000 Euro vom Kinderhilfswerk?

Neben der Gefahr beanstanden die Eltern, dass es weder Spielgerät noch einen Schattenplatz gibt. Es ist ihnen zwar gelungen, vom Deutschen Kinderhilfswerk 20.000 Euro für mobiles Spielgerät und ein Sonnensegel zu bekommen. Es gibt aber noch keine Übereinkunft mit den Behörden, wie die beides aufgestellt werden kann, ohne die Feuerwehreinfahrt und die Bauarbeiten zu beeinträchtigen.

Diese versiegelte Fläche dient zurzeit als "Schulhof". Links hinter dem beanstandeten Bauzaun entsteht das Hauptgebäude.
Diese versiegelte Fläche dient zurzeit als "Schulhof". Links hinter dem beanstandeten Bauzaun entsteht das Hauptgebäude.

© Vanessa Remy

Kühne sagte, es sei nachvollziehbar, dass die Eltern „die Aufenthaltsqualität des jetzigen Schulhofs als gering bewerten“. Er begrüße daher das Engagement der Eltern, die es geschafft hätten, umfangreiche Fördermittel einzuwerben. Die Mitarbeiter des Schulamtes arbeiteten „mit Hochdruck“ an einer Lösung: Eile ist auch deshalb geboten, weil die Gelder des Kinderhilfswerks andernfalls verfallen würden, wie die Eltern mahnen.

Das Projekt ist Teil der Schulbauoffensive

Sobald die neue Schule steht, wird sie selbständig und dann auch nicht mehr als Filiale de Schule am Blumenviertel geführt. Mit dem geplanten Haupthaus wird sie zu den ersten Schulen Berlins gehören, die als so genannte Compartementschulen gebaut werden. Dies bedeutet, dass die Klassenräume nicht mehr aufgereiht an Fluren liegen, sondern sich um einen Gemeinschaftsbereich ("Forum") herum gruppieren. Das Projekt ist Teil der Berliner Schulbauoffensive. Die Senatsverwaltung für Wohnen und die öffentliche Wohnungsbaugesellschaft Howoge treten als Bauherr auf, weil die Kapazitäten der eigentlich zuständigen Bezirke nicht reichen.

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