zum Hauptinhalt
Warten auf den Airport. Auf der Baustelle des Hauptstadtflughafens BER stockt es weiter.

© Ralf Hirschberger/dpa

Baustelle Hauptstadtflughafen: So geht es am BER weiter – oder auch nicht

Auf der Dauerbaustelle wird darum gerungen, Berlins neuen Airport wenigstens 2019 - oder 2020 - zu eröffnen. Mit Tegel plant man nicht.

Am BER wird nach dem Volksentscheid jetzt Druck gemacht, damit der neue Airport wenigstens Ende 2019 in Betrieb gehen kann. Das wird schon extrem knapp. Diese Linie der vom früheren Berliner Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup geführten Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB) stand schon vor dem Ausgang des Berliner Tegel-Volksentscheides zugunsten einer Offenhaltung fest.

„Für die Gesellschaft gilt, dass sie weiter konzentriert ihre Arbeit macht. Absolute Priorität hat die Inbetriebnahme des BER“, sagte Rainer Bretschneider, der FBB-Aufsichtsratschef und Brandenburger Flughafenkoordinator, ehe er sich am Sonntag für einen Kurzurlaub in einen Flieger nach Spanien setzte. Das Ergebnis des Volksentscheids richte sich ja ohnehin zuerst an Berlin, dann an die Gesellschafter. Erst am Ende sei – vielleicht – die Gesellschaft selbst gefragt.

Stillstand auf der Baustelle

Und die Schwierigkeiten am BER sind schon groß genug. Das belegen auch die aktuellen Status-Zahlen aus einer Powerpoint-Präsentation von Lütke Daldrup vor ein paar Tagen im BER-Sonderausschuss des Brandenburger Landtags. Danach ist der BER zu 89 Prozent fertig, seit Frühjahr gibt es keinen Fortschritt. Bei der Sprinkleranlage, an der größere Rohre nachgerüstet werden müssen, damit es im Notfall nicht nur tröpfelt, sind 43 Prozent erledigt. 45 von insgesamt 132 benötigten hydraulischen Berechnungen liegen vor, ohne die nicht geplant und nicht gebaut werden kann.

Der mit den Firmen abgestimmte BER-Fahrplan sieht den Abschluss der Bauarbeiten zum 31. August 2018 vor. Danach folgen mindestens zwölf Monate, unter anderem für die gefürchteten Gesamttests aller Systeme. Nur wenn die im Zusammenspiel funktionieren, gibt es eine Freigabe von Sachverständigen und Behörden.

Doppelbetrieb, nein danke.

Um 2019 zu starten, müsste das in sechs Monaten – dann erstmals ohne Hiobsbotschaften – über die Bühne gehen. Denn sechs Monate werden für den Probebetrieb benötigt. Bislang hat Lütke Daldrup erklärt, dass er bis Ende 2017 einen Eröffnungstermin nennen will. So ist es auch der Europäischen Investitionsbank zugesagt, der eine BER-Eröffnung bis spätestens 30. September 2019 zugesichert wurde. Realistisch rechnet man in der FBB bereits mit 2020.

Und Tegel? Auf der November-Aufsichtsratssitzung soll es Thema sein, wenn auch der Masterplan–Entwurf für BER-Erweiterungen bis 2040 beraten wird. Der Flughafen Tegel kommt darin gar nicht vor. Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Linke) winkt schon mal ab. Einen Doppelbetrieb von BER und Tegel könne sich die Gesellschaft nicht leisten.

Zur Startseite