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Für viele Bahnreisende ist der Bahnhof Südkreuz ein wichtiger Knotenpunkt.

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Baustelle drohte Fernbahnhof abzuhängen: ICE-Halte am Südkreuz werden wohl doch nicht gestrichen

Bahnreisende im Berliner Süden können aufatmen. Die Halte vieler ICE am Bahnhof Südkreuz bleiben offenbar doch erhalten, sagte Verkehrssenatorin Jarasch.

Eine für viele Berliner Bahnreisende ärgerliche Situation kann offenbar abgewendet werden: Der Bahnhof Südkreuz soll anders als zuletzt geplant seine ICE-Halte auch im kommenden Jahr behalten. Das sagte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) am Mittwoch im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses.

„Ich kann Ihnen die positive Nachricht mitbringen, dass die Bahn davon ausgeht, dass die ICE-Anbindung am Bahnhof Südkreuz doch im gewohnten Rahmen möglich sein wird“, sagte Jarasch. Dies habe ihr der Bevollmächtigte der Deutschen Bahn für Berlin und Brandenburg, Alexander Kaczmarek, bei einem Treffen mitgeteilt.

Damit blieben vielen Fahrgästen aus dem Süden Berlins umständliche Fahrten von und zum Hauptbahnhof erspart, die zuletzt im Raum standen: Wie Anfang des Jahres durch eine Meldung auf dem Bahner-Portal „Drehscheibe Online“ publik wurde, sollen erste Fahrplanstudien der Deutschen Bahn vorsehen, den Halt am Südkreuz auf vielen ICE-Verbindungen für den Zeitraum von drei Jahren zu streichen. Betroffen wären demnach in beiden Richtungen die Strecken von Berlin über Leipzig und Frankfurt nach München sowie von Berlin über Leipzig und Nürnberg nach München. Nur bei den Sprinterlinien würde der Stopp am Südkreuz bestehen bleiben können, hieß es.

Hintergrund sind Arbeiten an der Anhalter Bahn zwischen Berlin und Jüterbog. Dabei soll die Strecke innerhalb von drei Jahren auf das Zugbeeinflussungssystem ETCS umgestellt werden. Statt 200 Kilometer pro Stunde können die Züge dann nur noch Tempo 160 fahren. [Lese-Tipp: Hier baut die Bahn 2022 in Berlin und Brandenburg]

Die Züge bräuchten dadurch wenige Minuten länger. Doch ausgleichen ließe sich dies im Fahrplan nicht, da es sonst Probleme mit Anschlüssen im Regionalverkehr in Wittenberg gebe. Die Bahn selbst wollte sich damals zu den Fahrplan-Details nicht konkret äußern.

Die Bahn macht Fahrgästen Hoffnung

„Wir hatten das aus der Zeitung erfahren“, sagte Jarasch. „Die Dauer des Entfalls erschien uns sehr lang und unverhältnismäßig. Nun scheinen die schlimmsten Befürchtungen abgewendet werden zu können.“

Die Bahn blieb auf Anfrage zunächst vage: „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch keine konkreten Informationen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 geben, denn der Fahrplan wird erst im Laufe dieses Jahres erstellt“, teilte ein Sprecher mit.

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Allen Fahrgästen dürfte er mit seinem Nachsatz jedoch Hoffnungen machen: So sei klar, dass auch während der Baumaßnahmen an der Anhalter Bahn „weiterhin ein Großteil“ der ICE am Bahnhof Südkreuz halten.

Der Bahnhof Südkreuz wurde 2006 in Betrieb genommen als Nachfolger des Bahnhofs Papestraße. Seither ist er auch ICE-Halt. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie nutzen täglich 179.000 Passagiere den Bahnhof.

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