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Die künftigen S-Bahn-Gleise liegen in der endgültigen Position, Blick vom Kamenzer Damm nach Norden. Am Montag wurden Lärmschutzwände gesetzt.

© Jörn Hasselmann

Bauprojekt der DB in Berlin-Tempelhof: Es geht voran mit der Dresdner Bahn – die Säntisstraße kann wieder passiert werden

Der erste Autotunnel ist fertig, die Schranken an der Säntisstraße sind Geschichte. Berlins größtes Bahninfrastrukturprojekt macht Fortschritte.

Es geht voran mit der Dresdner Bahn – auf der Straße. Am Montag wurde die erste Unterführung frei gegeben. Seit 11 Uhr können Autos, Radfahrer und Fußgänger wieder die Säntisstraße im Tempelhofer Ortsteil Marienfelde passieren. Im März 2018 war der frühere schrankengesicherte Bahnübergang geschlossen worden, nur Fußgänger konnten seitdem über eine provisorische Minibrücke mit steilen Treppen an dieser Stelle die Gleise queren.

Am Vormittag gaben Berlins Bahnchef Alexander Kaczmarek und der neue Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann (Grüne) die Straße frei. Es gibt für Autos je eine Fahrbahn, Radfahrer haben eine schmale farblich abgetrennte Spur. Man sehe dem Radweg die alte Planung an, sagte Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese, nach dem in der letzten Woche beschlossenen Radverkehrsplan wäre er deutlich breiter, sagte Streese.

Seit 2018 baut die DB zwei neue elektrifizierte Gleise neben der S2, dabei werden alle vier Bahnübergänge auf Berliner Gebiet durch Eisenbahn- oder Straßenbrücken ersetzt. Die ersten Fernzüge Richtung Dresden und Prag sollen ab Dezember 2025 rollen, ebenso der Flughafenexpress zum BER. „Dann fahren wir 20 Minuten schneller zum BER“, sagte Kaczmarek, auf Berliner Stadtgebiet dürfen die Züge Tempo 160 fahren.

Als nächstes wird der Übergang Buckower Chaussee geschlossen, und zwar zum Jahreswechsel für den Autoverkehr. Eigentlich war dies erst ein Jahr später geplant. Da das Verlegen neuer Rohre durch die Wasserbetriebe komplizierter ist als angenommen, hat die Verkehrslenkung dies überraschend angeordnet.

Neue Straßenbrücke über die Gleise Ende 2025 fertig

Fußgänger und BVG-Busse dürfen noch ein Jahr über die Gleise, dann ist der Übergang ganz dicht. Die neue Straßenbrücke über die Gleise soll Ende 2025 fertig sein. Wie berichtet, haben die Firmen des nahegelegenen Gewerbegebiets die vorgezogene Sperrung kritisiert.

Nach mehr als 20 Jahren Planungszeit sei man jetzt endlich in der Phase angekommen, wo etwas fertig werde, sagte Kaczmarek. Tatsächlich gehen die Arbeiten planmäßig voran, die vor drei Jahren für 2025 angekündigte Eröffnung der Strecke stehe, hieß es. Der Bau ist kompliziert, weil zunächst die S-Bahn-Gleise ein paar Meter Richtung Westen verlegt werden müssen. Deshalb gab teilweise lange Sperrungen der S2. 2022 beginnt die nächste einmonatige Vollsperrung Anfang April.

Am Montag wurde der Tunnel Säntisstraße eröffnet, in der Mitte Bahnchef Alexander Kaczmarek.
Am Montag wurde der Tunnel Säntisstraße eröffnet, in der Mitte Bahnchef Alexander Kaczmarek.

© Jörn Hasselmann

Zwischen Attilastraße und Marienfelde liegen die neuen S-Bahn-Gleise schon in ihrer endgültigen Lage. Derzeit werden Lärmschutzwände gebaut. 560 Millionen Euro investiert die Bahn in die Dresdner Bahn, inklusive der Verbindungskurve Richtung BER.

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Der Radweg ist schmal, die Steigung groß. Der Tunnel Säntisstraße ist fertig.
Der Radweg ist schmal, die Steigung groß. Der Tunnel Säntisstraße ist fertig.

© Jörn Hasselmann

Anwohner hatten jahrelang protestiert gegen den Bau, weil der die Ortsteile mit hohen Lärmschutzwänden zerschneide. Vor allem in Lichtenrade war die Forderung laut, die Gleise in einen Tunnel zu legen. Die Bahnhofsstraße im Ortskern ist seit einem Jahr geschlossen, auch dort entsteht ein Tunnel unter den Gleisen. Der historische Bahnhof wird abgerissen.

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