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Vorzeigeprojekt. Die Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße wurde im beengten West-Berlin der 1970er Jahre errichtet.

© Kai-Uwe Heinrich

Bauarbeiten auf der Berliner Stadtautobahn: Tunnel an der Schlangenbader Straße wird jahrelang gesperrt

Weil der Tunnel unter der Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße in Wilmersdorf sanierungsbedürftig ist, muss der Verkehr ab 2021 umgeleitet werden.

Nach 40 Jahren, in denen sich die Berliner Verkehrsverwaltung auf Wartungen und kleine Reparaturen beschränkt hatte, plant die Senatsbehörde nun eine Grundinstandsetzung des Autobahntunnels an der Schlangenbader Straße in Wilmersdorf. Dafür soll die 570 Meter lange Unterführung von 2021 bis 2023 komplett gesperrt werden.

Die ersten Bauarbeiten sollen im dritten Quartal 2020 beginnen. Bereits dann könne es zu Sperrungen einzelner Fahrstreifen kommen, sagte Verwaltungssprecher Jan Thomsen am Donnerstag. Bisher passieren durchschnittlich 56.500 Fahrzeuge pro Tag den Tunnel unter der 46 Meter hohen Wohnanlage, wie eine Verkehrszählung im Jahr 2014 ergab.

Alle technischen Anlagen werden erneuert

Die Sanierungskosten werden auf 23,5 Millionen Euro geschätzt. Davon kommen rund 8,7 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, den Rest zahlt das Land Berlin. Anfang 2024 soll alles fertig sein.

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Geplant sind unter anderem eine Schadstoffsanierung und die „Erneuerung der betriebs- und verkehrstechnischen Anlagen“. Dabei will man beispielsweise die Belüftungsanlage austauschen und die alte Beleuchtung durch stromsparende LED-Lampen ersetzen. Nördlich des Tunnels wird ein Teil des Mittelstreifens der Autobahn verbreitert.

Die Sanierung war schon vor einigen Jahren geplant

Schon vor 15 Jahren stand die Autobahnüberbauung auf der Liste der dringend sanierungsbedürftigen Straßentunnel in Berlin. Im Herbst 2014 gab der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses die Gelder frei. Die Fertigstellung war damals für den Dezember 2019 geplant. Warum sich der Baubeginn verzögert hat, war am Donnerstag nicht zu erfahren.

Unabhängig davon plant die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo auch eine Sanierung des unter dem Spitznamen „Schlange“ bekannten Wohnkomplexes über der Autobahn. Das Landesdenkmalamt hat die ungewöhnliche Anlage im Dezember 2017 zum Baudenkmal erklärt.

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