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Gute Laune und dichtes Gedränge beim VBKI-Ball, schon bevor die Tanzmusiker loslegten.

© DAVIDS/Sven Darmer

Ball der Berliner Wirtschaft: Swing und Schwung im Interconti

Elektro-Beats und Chill-out-Atmosphäre: Der Ball der Berliner Wirtschaft setzt dieses Jahr einige neue Akzente - aber auch ernste Impulse.

Zukunftsfrohe Stimmung beim Ball der Wirtschaft. Wie jedes Jahr, wenn draußen der Frühling schon zu erahnen ist, begrüßte Markus Voigt, der Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), weit mehr als 2500 Gäste. Am Samstagabend kamen sie zusammen im Hotel Interconti, um einen genussreichen Abend zu erleben.

"Bauen, bauen, bauen!" lautete Michael Müllers Devise

Gleich zu Anfang verriet der Regierende Bürgermeister Michael Müller, warum er gerade diesen Ball so schön findet: „Man trifft lauter nette Menschen, die einander meist kennen und gemeinsam die Stadt voran bringen.“ Und was bringt man da Schönes mit? Er hatte eine Devise zur Lösung der drängendsten Stadtprobleme dabei, die den Beifall geradezu provozierte: „Bauen! Bauen! Bauen!“ Ins Detail ging er aber noch nicht.

Viele elegante Kleider waren zu bewundern

Im Restaurant Hugos mit der wunderbaren Rundum-Sicht über Berlin hatten sich früh schon Präsidiumsmitglieder wie BVG-Chefin Sigrid Nikutta und Müllers Vorgänger Klaus Wowereit versammelt, um sich mit Sponsoren wie Mercedes-Chef Hans Bahne Hansen auf den Abend einzustimmen. Wowereit fragte in kleiner Runde, wann wohl der nächste Touristen-Rekord erreicht wird. KPM- Chef Jörg Woltmann freute sich derweil auf die Eröffnung seines neuen Hotels im Sommer. Viele sehr elegante Kleider waren zu bewundern.

Spaß miteinander. BVG-Chefin Sigrid Nikutta und Berlins Regierender Michael Müller.
Spaß miteinander. BVG-Chefin Sigrid Nikutta und Berlins Regierender Michael Müller.

© DAVIDS/Sven Darmer

Stammgäste, die im 14. Stock im Laufe der Ballnacht einen geruhsamen Drink in loungiger Chill-out-Atmosphäre zu sich nehmen wollten, sollten sich später allerdings mit dem innovativen Spirit ihres Vereins konfrontiert sehen. Erstmals hatten die Organisatoren dorthin DJ-Stars wie ST-RO, Axel Bartsch und Nicorus gebeten, auf dass sie authentische Berliner Club-Atmosphäre schaffen sollten. So richtig rundgehen sollte es mit Techno und Elektro-Beats auf den Plattentellern und der Tanzfläche nach Mitternacht.

Von Anfang an hat der VBKI-Präsident darauf geschaut, dass der Ball gerade auch für junge Gründer immer attraktiver werden sollte.
Das Netzwerken gehört neben dem Tanzen natürlich auch zu den Hauptsachen eines solchen Events. Zumal es immer neue Herausforderungen gibt, die nur gemeinsam angegangen werden können.
Unmittelbar vor der Eröffnung des Balls machte Markus Voigt in einem Talk mit Fernsehmoderator Jörg Tadeusz keinen Hehl aus seiner Sorge über die Debatte zum Thema Enteignung. Da bewege man sich auf gefährlichem Boden. „Wir müssen Ängste ernst nehmen, dürfen aber Emotionen nicht weiter schüren.“ Es müsse nun darum gehen, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, mehr Bauträger in die Stadt zu holen, das Verhältnis zwischen Bezirken und Land zu optimieren und vor allem die Debatte zu versachlichen.

Das Who's who des politischen Berlins war da

Carpe Diem, ein besseres Publikum hätte er sich kaum wünschen können. Unter anderem die Senatoren Ramona Pop, Dilek Kolat und Andreas Geisel waren gekommen, außerdem Gründerin Verena Pausder und Nestlé-Top-Managerin Béatrice Guillaume-Grabisch . Die Fraktionsvorsitzenden Raed Saleh (SPD), Burkard Dregger (CDU), Sebastian Czaja (FDP) sowie Antje Kapek und Silke Gebel (Grüne) waren ebenfalls dabei wie auch der Schauspieler Ralf Moeller, RBB-Intendantin Patricia Schlesinger, Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller und der Vizepräsident des Deutschen Handball-Verbandes Bob Hanning.

Prost - reihenweise ...
Prost - reihenweise ...

© DAVIDS/Sven Darmer

Mit insgesamt acht Bands auf vier Bühnen gab es jede Menge Ablenkung von möglicherweise ernsten Gesprächen, die den ersten Impulsen folgten. Swing der legendären Berliner Tanzpaläste hatte das Capital Dance Orchestra mitgebracht, die originale Ballhaus Band aus Clärchens Ballhaus war ebenso engagiert worden wie Funk Delicious mit einer typisch berlinischen Sound-Mischung aus Jazz, Hip-Hop und Funk.

Bei kaum einem Event wird das alte Klischee vom Berliner, der sich gerne mit schlichten Deftigkeiten sättigt, so effizient bekämpft wie beim Ball der Wirtschaft. Flaneure konnten sich an der Austernbar auf einen köstlichen Abend einstimmen und studieren, was unter „Pacific Rim-Cuisine“ zu verstehen ist. Der israelische Küchenstar Meir Adoni servierte persönlich das geräucherte Auberginen-Carpaccio, das in seinem Restaurant Layla gerade ein Hit ist.

In einer großen Patisserie hingen rote Schürzen aus für alle, die Lust auf selbstgemachte Pralinen hatten und ihre teuren Roben schützen wollten. Auf eine Berliner Besonderheit waren die Köche natürlich vorbereitet: Keine Delikatesse kann so lecker sein, als dass sie den mitternächtlichen Heißhunger der Ballgäste auf Currywurst beeinträchtigt würde.

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