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Das Berliner Landgericht in der Littenstraße im Bezirk Mitte.

© dpa

Autoschieber-Prozess in Berlin: Polizist sitzt mit auf der Anklagebank

Bei dem Prozess gegen eine mutmaßliche Autoschieberbande muss sich auch ein Berliner Polizist verantworten. Der Mann soll die Gruppe unterstützt haben.

Neun Monate nach einer Großrazzia gegen eine mutmaßliche Bande von Autoschiebern hat vor dem Landgericht der Prozess gegen acht Männer begonnen. Mitangeklagt ist ein Berliner Polizist. Der 47-jährige Rolf L. soll unter anderem gegen Geld unberechtigte Abfragen in den polizeilichen Datensystemen veranlasst haben.

Von insgesamt 120 Straftaten in der Zeit von März 2016 bis September 2018 geht die Staatsanwaltschaft aus. International hätten die Täter agiert. Hochwertige Fahrzeuge seien gestohlen, dann frisiert, mit neuen Papieren ausgestattet und schließlich im In- und Ausland weiterverkauft worden. Die Mitglieder der Gruppierung seien dabei arbeitsteilig vorgegangen.

Angeklagte bereits im Dezember 2018 verhaftet

International ist auch die Anklagebank besetzt: Ein 42-Jähriger stammt aus Polen, ein 55-Jähriger aus der Ukraine, ein 37-jähriger ist Iraker, mehrere sind in Berlin geboren. Ins Visier der Ermittler war die mutmaßliche Bande wegen auffälliger Zulassungen von Autos geraten, die zuvor unter anderem in Berliner und Brandenburg gestohlen worden waren. Der suspendierte Polizist soll aufgefallen sein, als er ein Fahrzeug angemeldet habe. Auch er wurde im Dezember 2018 verhaftet.

Der Prozess begann am Montag mit Hürden: Nach Verteidiger-Anträgen wurde die Verhandlung vor Verlesung der Anklage auf Donnerstag vertagt. Das Verfahren gegen einen 31-Jährigen wurde zuvor in Hinblick auf eine andere Verurteilung eingestellt.

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