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Ausstellung: Blick in Berlins Baugeschichte

Am 25.3. eröffnet eine neue Ausstellung über Archäologie im Erdgeschoss der Senatsverwaltung. Sie zeigt Funde aus dem historischen mittelalterlichen Berlin.

Die unter dem Pflaster von Mitte entdeckte Tuchhalle des Alten Rathauses soll zu zwei Dritteln erhalten bleiben und über einen eigenen Zugang als „begehbares archäologisches Fenster“ in Szene gesetzt werden. Die Kosten hierfür lägen bei etwa zehn Millionen Euro. Dies sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am Rande der Ausstellung „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit – Archäologie und Stadtplanung in Berlin“, die an diesem Freitag Am Köllnischen Park 3 öffnet.

„Bodendenkmäler sind ganz wichtige Zeugen der Geschichte Berlins“, sagte Lüscher. In der Archäologieschau sind in drei Vitrinen Fliesenfragmente aus dem Stadtschloss, Pflastersteine, Sarggriffe und historische Keramik zu sehen. Auf 20 Tafeln wird ferner über die Grabungsstätten berichtet. Diese sollen nach dem Willen des Landesarchäologen Matthias Wemhoff später einmal durch einen 25 Stationen umfassenden archäologischen Rundgang miteinander verbunden werden, der auch zur Nikolaikirche und zur Marienkirche führen wird.

Als zentraler Informations- und Anlaufpunkt soll – sofern es der Landeshaushalt zulässt – ein archäologisches Zentrum am Petriplatz dienen. Dort begann die Reise in die Bau- und Kulturgeschichte der Stadt: mit der unerwarteten Entdeckung der Fundamente der Lateinschule, neben den Gemäuern der Petrikirche.

Und weil die Funde auf großes Interesse bei Berlinern und Touristen stießen, scheint nun auch ein Umdenken bei der Senatsverwaltung eingesetzt zu haben. Archäologische Grabungen fanden bisher immer erst kurz vor dem Beginn von Bauprojekten statt – und deshalb auch unter beträchtlicher Zeitnot. Künftig soll ein archäologisches Informationssystem die Suche nach historischen Zeugnissen im Stadtkern unterstützen. Darin sind die Karten des historischen Berlins parzellengenau auf den heutigen Stadtgrundriss übertragen. Wie ein archäologisches Frühwarnsystem könnte es den Standort möglicher Funde voraussagen, und Land und Bezirk Mitte könnten die Erteilung von Baugenehmigungen von einem pfleglichen Umgang mit den Bodendenkmälern abhängig machen. Und weil der überwiegende Teil der Grundstücke in der historischen Mitte in Landeseigentum ist, kann die Stadt mühelos ihren Einfluss geltend machen.

Für die Besinnung auf den alten Stadtkern macht sich auch das neue „Bürgerforum historische Mitte“ stark. Der Zusammenschluss von Berliner Geschichtsvereinen sowie interessierter Bürger trifft sich erstmals am kommenden Dienstag um 19 Uhr in der Marienkirche in Mitte. Beraten wird ein „Stufenplan zur Wiederbelebung der Berliner Mitte“. Zu den Zielen des Forums zählt die Wiederherstellung des historischen Stadtgrundrisses sowie die Rückkehr herausragender Kunst- und Baudenkmale an ihren ursprünglichen Standort.

Die Ausstellung „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit“ öffnet montags bis sonnabends zwischen 10 bis 18 Uhr im Erdgeschoss der Senatsverwaltung, Am Köllnischen Park 3, Mitte.

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