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Fans fotografieren am ersten Betriebstag einen neuen Zug in Spindlersfeld.

© Stefan Jacobs

Auf der Linie S47: Erste neue S-Bahnen rollen durch Berlin

Das neue Zeitalter bei der Berliner S-Bahn hat eher ein schlichtes Aussehen: Die Front ist platt, die Türen sind auch schwarz und die Sitzbezüge blau. 

In Berlin sind seit der Silvesternacht neue S-Bahn-Züge unterwegs. Der erste Zug der neuen Baureihe 483/484 startete um 00.01 Uhr in der Silvesternacht auf dem S-Bahnhof Schöneweide in Richtung Spindlersfeld, wie die Deutsche Bahn am Freitag mitteilte. 

Im Laufe des Tages sollten zwei weitere Züge auf der Linie 47 hinzukommen, die zwischen Spindlersfeld und Hermannstraße verkehrt. Insgesamt hat die Berliner S-Bahn bei den Herstellern Stadler und Siemens 106 Züge der neuen Baureihe bestellt, von denen Ende 2023 der letzte ausgeliefert werden soll. 

Sie sollen neben der S47 auch auf den Ringbahn-Linien S41/42, der S46 zwischen Königs Wusterhausen und Westend sowie auf der S8 zwischen Zeuthen und Birkenwerder eingesetzt werden. Das Herzstück der Berliner S-Bahn-Flotte mit ihren rund 650 Zügen bleibt indes die Baureihe 481. 

Die rund 500 Fahrzeuge dieser Reihe sollen bis Ende 2023 umgerüstet und optisch den neuen Zügen angepasst werden. Ausgestattet unter anderem mit schwarzen Türen und blauen Sitzbezügen sind viele von ihnen schon jetzt auf der Ringbahn-Strecke unterwegs. 

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Die schwarzen Türen sind dabei keine Designer-Entscheidung, sondern eine Forderung von Blindenverbänden. Die Türen müssen stark kontrastieren mit dem Rest des Wagens, damit Menschen mit einer Sehschwäche bestmöglich ein- und aussteigen können. 

Die neue S-Bahn hat das gleiche blaue Polster-Muster wie die Regionalzüge. 
Die neue S-Bahn hat das gleiche blaue Polster-Muster wie die Regionalzüge. 

© Jörn Hasselmann

Mit der Inbetriebnahme der neuesten Baureihe wächst die Flotte unterm Strich um mehr als 40 Züge, weil ältere Fahrzeuge im selben Zeitraum den Betrieb einstellen werden. Die neuen Züge haben bislang 150.000 Test-Kilometer absolviert, auf einem speziellen Testring in Nordrhein-Westfalen aber auch auf jeder Strecke des Berliner Netzes.

Wochenlang stand ein Zug in einer Klimakammer in Wien, wurde bei Wüstenhitze und bei Schneetreiben getestet. Produziert und endmontiert werden die Fahrzeuge in dem Berliner Werk der Stadler Pankow GmbH.

„Auf diesen Moment haben wir zusammen mit den Herstellern Siemens und Stadler fünf Jahre lang hingearbeitet“, erklärte S-Bahn-Chef Peter Buchner zum Start des ersten neuen Zuges. „Deshalb war es für mich ein besonders schöner Moment, als sich der Zug erstmals mit Fahrgästen in Bewegung setzte.“ (Tsp/dpa)

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