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Obdachlose erhalten nun eine eigene Quarantänestation

© imago images/Ralph Peters

Auf dem Gelände der Stadtmission: In Berlin entsteht die bundesweit erste Quarantänestation für Obdachlose

In Berlin entsteht die erste Quarantänestation für Obdachlose. 16 Plätze werden in einem Gebäude der Stadtmission bereit gehalten.

In Berlin wird die erste Quarantänestation für Obdachlose entstehen. In einem Gebäude der Stadtmission in der Lehrter Straße in der Nähe des Hauptbahnhofs werden 16 Plätze für wohnungslose Menschen eingerichtet, die aufgrund einer Anordnung des jeweils zuständigen Gesundheitsamts in Quarantäne gehen müssen, weil sie mit dem Coronavirus angesteckt sind beziehungsweise engen Kontakt mit einem Infizierten hatten.

Die Station wird offiziell am Mittwoch, 13. Mai, von der Berliner Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) vorgestellt und dann in Betrieb genommen. Die Gespräche über eine solche Station auf dem Gebiet der Stadtmission laufen schon seit einiger Zeit, allerdings gab es noch Details, unter anderem zu finanziellen Fragen, zu klären.

Senat und der Bezirk Mitte teilen sich Kosten

Die Finanzierung der Station übernehmen der Bezirk Mitte sowie die Senatssozial- und die Senatsgesundheitsverwaltung zu je einem Drittel. Gleichzeitig wird in einem Gebäude der Stadtmission, das bislang flexibel benützt wird, eine Obdachlosenunterkunft mit 108 Personen eingerichtet.

Sie wird bis Juli in Betrieb sein und ist für wohnungslose Menschen gedacht, die nicht von Corona betroffen sind. Auch dieses Wohnheim wird vom Bezirk Mitte, der Sozialsenats- und der Senatsgesundheitsverwaltung zu gleichen Teilen finanziert.

In der Storkower Straße können Obdachlose isoliert werden

Ein ehemaliges Verwaltungsgebäude in der Storkower Straße, das bis zum 30. April als Kältehilfe-Einrichtung benutzt wurde, dient seit 1. Mai als reguläre Unterkunft für Obdachlose. Ursprünglich war auch daran gedacht, in der Storkower Straße infizierte Obdachlose unterzubringen.

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Das scheiterte aber an den entsprechenden Anforderungen, die dazu erfüllt sein müssen. Dazu gehört eine eigene Toilette und eine abgetrennte Küche. Das alles ist in dem früheren Verwaltungsgebäude nicht vorhanden.

Dort leben zurzeit rund 100 Obdachlose. In der Storkower Straße gibt es zumindest die Möglichkeit, Menschen, die zwar nicht infiziert sind, die aber vorübergehend möglichst wenig Sozialkontakte haben sollen, zu isolieren.

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