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Saraya Gomis griff ein, wenn es diskriminierende Vorfälle an Schulen gab.

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Antidiskriminierungsbeauftragte: Sie kämpft für die Schwachen an Berlins Schulen

Saraya Gomis ist Studienrätin und unterrichtet Französisch, Geschichte und Darstellendes Spiel an der Ernst-Reuter-Schule in Wedding.

Diskriminierung in der Schule hat viele Gesichter. Mal sind es Mitschüler, die sich über einen Namen lustig machen, mal werden Jugendliche wegen ihrer sexuellen Orientierung verspottet oder wegen einer Behinderung ausgegrenzt. Und manchmal sind es auch Lehrer, die verletzende Begriffe verwenden oder – bewusst oder unbewusst – Kinder mit Migrationshintergrund anders beurteilen als andere Schüler.

Für die Betroffenen ist es schwierig, dagegen vorzugehen, denn oft werden solche Beschwerden nicht ernst genommen oder heruntergespielt. „Du bist zu empfindlich, das kann man auch anders verstehen, es war doch nur ein Witz“, müssen sie sich dann anhören.

Sie arbeitet an der Ernst-Reuter-Schule in Wedding

Wem es so ergeht, der kann sich künftig an Saraya Gomis wenden. Sie ist die neue Antidiskriminierungsbeauftragte für Schulen in der Senatsbildungsverwaltung (vorher gab es auch entsprechende Stellen in den Bezirken). Damit wird die Stelle für Beschwerdemanagement ausgebaut. Saraya Gomis berät selbst oder vermittelt an spezialisierte Beratungsstellen, sie kann direkt in die Schulen gehen, die Beteiligten befragen und Lösungen vorschlagen.

Saraya Gomis ist Studienrätin und unterrichtet Französisch, Geschichte und Darstellendes Spiel an der Ernst-Reuter-Schule in Wedding und behält dort eine halbe Stelle. Ihr Vater ist aus dem Senegal, ihre Mutter Deutsche, geboren wurde sie in Berlin. Auch sie selbst wurde schon rassistisch diskriminiert, sagt sie, aber das habe nicht den Ausschlag für ihr Engagement gegeben. „Wichtiger sind die Erfahrungen, die ich als Lehrerin gemacht habe“, sagt sie und erzählt von ihren Schülern an der Ernst-Reuter-Schule. „Natürlich macht das etwas mit ihnen, wenn sie immer wieder als Problemschüler gelabelt werden.“ Sie wünscht sich, dass Lehrer sensibler im Umgang mit Diskriminierung werden. „Wenn ein Schüler sich beschwert, sollte man den Abwehrreflex, dass man doch kein Rassist ist, unterdrücken und erst mal zuhören. “

Kontakt: Tel. 030/90227-5817 und per Mail: Saraya.Gomis@senbjw.berlin.de.

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Was sich alles ändert zum neuen Schuljahr: Unter diesem Tagesspiegel-Link finden Sie alle Neuerungen. Zum Start gibt's 1900 neue Lehrer. Jeder dritte ist kein ausgebildeter Pädagoge. Ein Überblick zu den Besonderheiten des Schuljahres 2016/17.

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