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Der Feuerwehrwart wurde vom Amtsgericht Tiergarten zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

© imago/Andreas Gora

Amtsgericht Tiergarten: Haft für Missbrauch bei Jugendfeuerwehr

Am Dienstag ist ein ehemaliger Berliner Jugendfeuerwehrwart wegen jahrelangen Kindesmissbrauchs verurteilt worden. Der Mann hatte gestanden.

Als damaliger Landesjugendfeuerwehrwart wurde er hoch ausgezeichnet – kurz vor dem Urteil gab er das Verdienstkreuz zurück: Wegen jahrelangen Missbrauchs eines Jungen wurde ein ehemaliger Landesjugendfeuerwehrwart zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Schuldig in 43 Fällen, befand das Amtsgericht Tiergarten am Dienstag.

Zudem soll der 60-Jährige 22.500 Euro an den heute 20 Jahre alten Nebenkläger zahlen. 2500 Euro seien bereits im Vorfeld des Prozesses geflossen. Der Mann hatte gestanden – auch verjährte Taten, zu denen es seit Mitte der 1980er Jahren gekommen sei. Von zwölf Opfern war die Rede.

Der hauptberufliche Feuerwehrbeamte war im Frühjahr 2018 von seinem Ehrenamt zurückgetreten und reagierte damit auf eine kurz zuvor gegen ihn erstattete Anzeige. Er sei sofort bei gekürzten Bezügen suspendiert worden, hieß es. Zur Verurteilung führte der Missbrauch eines Jungen in der Zeit von 2008 bis 2013. Der Geschädigte war – wie zuvor andere Opfer – dem Verurteilten als Jugendfeuerwehrwart einer Freiwilligen Feuerwehr anvertraut. Der habe seine Vertrauensstellung ausgenutzt.

Die Staatsanwältin hatte dreieinhalb Jahre Haft gefordert, die Anwältin des Nebenklägers fünf Jahre. Die Verteidiger plädierten auf Bewährung. Das Gericht berücksichtigte im Strafmaß die verjährten Taten, aber auch sein „ernsthaftes Bemühen“ um Wiedergutmachung und das Geständnis. Eine weitere Folge komme auf den inzwischen bei gekürzten Bezügen pensionierten Mann zu: Er werde aus dem Beamtenverhältnis entlassen.

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