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Eine „City Maut“ könnte den Verkehr in der Tauentzienstraße um 40 Prozent reduzieren..

© Cay Dobberke

Ambitioniertes Ziel für Berlins westliche Innenstadt: Die City West will klimaneutral werden

Bis 2050 soll ganz Berlin klimaneutral sein. Die City West will das schon zehn Jahre früher erreichen. Eine Ideenwerkstatt stellte jetzt eine Charta vor.

Für Berlins westliche Innenstadt gibt es ein ambitioniertes neues Klimaschutzziel: Bis zum Jahr 2040 soll Charlottenburg-Wilmersdorf „klimaneutral“ werden – zehn Jahre früher, als es das Berliner Energiewendegesetz für die ganze Stadt vorsieht.

Technisch sei es schon heute möglich, dass Neubauten „erneuerbare Energiepotenziale vor Ort nutzen“ und „überschüssige Energie speichern oder ins Netz einspeisen“, steht in einer „Charta City West 2040“. Noch könne man Bauherren allerdings nicht zu solchen Maßnahmen zwingen, sagte Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) bei der Vorstellung des Zukunftskonzepts am Donnerstag.

Die Charta benennt insgesamt 79 Ziele für die City West, mit der hier vor allem Charlottenburg-Wilmersdorf gemeint ist, obwohl geografisch meistens auch Teile von Schöneberg dazu gezählt werden. Seit dem September 2019 tagt ein „WerkStadtForum“. Die Initiative ging von Schruoffeneger, dem Unternehmerverein AG City, der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin und dem Deutschen Werkbund Berlin aus.

[...und freitags kommt der neue Tagesspiegel-Newsletter für die City West raus: Hier sind schon mal die aktuellen Themen im Überblick]

Zum 16-köpfigen Kuratorium, das sich monatlich trifft, gehören außerdem Pfarrer Martin Germer von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Architekten, Stadtplaner und Bauherren. An zusätzlichen Veranstaltungen nahmen Vertreter aller Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) außer der AfD teil.

Das ICC für Wissenschaft und Forschung nutzen

Zur Mobilität im Jahr 2040 heißt es, eine „City-Maut“ könne den Autoverkehr auf dem Kurfürstendamm, in der Tauentzienstraße, auf dem Kaiserdamm und in der Kantstraße um 40 Prozent reduzieren. Zuständig sei jedoch die Berliner Landesregierung. Weitere Empfehlungen lauten, die Zahl der Parkplätze in Seitenstraßen um die Hälfte zu verringern und 30.000 Fahrradstellplätze zu schaffen. Vorgeschlagen werden sogar Drohnenflugplätze an großen Neubauten.

Die Charta umfasst auch Themen wie Gewerbe, Wohnen, Kultur, Soziales, Bildung und Digitalisierung. Generell wird die City West als „offene Stadt“ für den menschlichen Austausch auf vielen Ebenen bezeichnet. Interessant ist beispielsweise auch die Idee, das frühere Internationale Congress Centrum (ICC) für Wissenschaft und Forschung zu nutzen.

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Eine Bürgerbeteiligung startet am kommenden Dienstag auf der Onlineplattform mein.berlin.de. Auf der Webseite werkstadtforum.de lässt sich die Charta schon jetzt einsehen. Zusätzlich gibt es dort ein 69-minütiges Video und Audiodateien.

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