zum Hauptinhalt

Am Jahresbeginn steht die Begegnung mit Freunden und Bekannten: Ersatz für den Neujahrsempfang

Immer wieder sonntags fragen Sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten Situationen so umgeht, dass es nicht zu Verstimmungen kommt: So kann's gehen.

Jedes Jahr gibt es in der zweiten Januarhälfte einen schönen Neujahrsempfang in meinem Club. Wir kommen über mehrere Stunden zusammen, und ich rede mit alten Bekannten, die ich normalerweise beim Sport nie treffe, weil wir unterschiedliche Urlaubs- und Arbeitszeiten haben. Es schmerzt mich sehr, dass das in diesem Jahr ausfällt. Wie kann man am besten Ersatz schaffen?

Tobias, kontaktfreudig

Da gibt es viele Möglichkeiten. Ein Vorteil der Corona-Regeln liegt ja darin, dass man Kontakte, wenn man sie schon reduzieren muss, auf Menschen beschränkt, die einem wirklich wichtig sind. Das können Freunde sein, mit denen man sich normalerweise gern und häufig umgibt, es können aber auch Bekannte sein, mit denen man selten in Verbindung tritt, obwohl sie für einen persönlich eine größere Bedeutung haben.

Neues Etikett

Sie können natürlich dem Vorstand vorschlagen, den Empfang unter einem anderen Etikett später stattfinden zu lassen – als Mittsommer-Party zum Beispiel oder als Frühlingsfest im Mai.

Noch besser wäre es, wenn Sie sich die Begegnungen, auf die Sie sich am meisten gefreut haben, einmal aufschreiben und sich dann gezielt mit diesen Menschen in Verbindung setzen.

Eine weitere Möglichkeit: Schreiben Sie einen Brief zum neuen Jahr und schlagen Sie vor, dass man vielleicht mal telefonisch oder per Video-Call miteinander anstößt. Die Adressaten werden sicher dankbar sein für die Initiative, und die Kontakte werden dadurch noch wertvoller.

[Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an: meinefrage@tagesspiegel.de]

Keine Peinlichkeit

Wer gut von sich aus auf andere zugehen kann, ist in der derzeitigen Situation deutlich im Vorteil. Daran ist ja auch nichts peinlich oder aufdringlich. Im Gegenteil, wenn man jemandem sagt, dass man die rituelle Begegnung vermisst, ist das ein besonderes Zeichen von Wertschätzung, und das wird sicher auch so verstanden.

Kreativer Umgang mit Einschränkungen

Eine spezielle Zeit wie diese bietet auch besondere Chancen, gemeinsame Aktivitäten zu finden, an die Sie früher nicht gedacht haben. Je kreativer man mit den derzeitigen Einschränkungen umgeht, ohne die Regeln zu brechen, desto besser steht man am Ende da.

Es kann schon sein, dass der eine oder andere Kontakt auch beim Video-Gespräch an der höflichen Oberfläche bleibt. Das muss aber nicht sein. Im besten Fall verwandeln Sie dadurch flüchtige Bekanntschaften in richtige Freundschaften.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false