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Hier wurde eine US-Fliegerbombe entdeckt: Industrieanlagen auf dem Gelände der BASF Schwarzheide GmbH.

© Patrick Pleul/dpa

Update

Altlast des Zweiten Weltkriegs in Schwarzheide: Bombe auf BASF-Werksgelände erfolgreich entschärft

Beim Chemiekonzern BASF im brandenburgischen Schwarzheide wurde eine amerikanische Fliegerbombe entschärft. Es ist nicht der erste Fund an dieser Stelle.

Eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF am Standort Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) ist erfolgreich entschärft worden. Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) des Landes Brandenburg konnten die Zünder des Blindgängers am Mittwoch entfernen. Sie wurden vor Ort ausgebaut und unschädlich gemacht, wie der Krisenstab mitteilte.

Der Sprengkörper wurde geborgen und abtransportiert. Nach der Aufhebung der Sicherheitsmaßnahmen konnten betroffene Anwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Zuvor war ein Sperrkreis von 500 bis 1000 Meter um den Fundort herum errichtet worden. In der Sperrzone befand sich ein Bereich des BASF-Betriebsgeländes, das geräumt wurde. Auch neun Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Nach Angaben von Bürgermeister Christoph Schmidt kamen sie für den Zeitraum der Entschärfung in einer Begegnungsstätte der Stadt und bei Verwandten unter.

70 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, der BASF-Werksfeuerwehr, Polizei und Mitarbeitende des Landesbetriebs Straßenwesen sicherten den Bereich ab. Für den Zeitraum der Entschärfung war die L55 zwischen Schwarzheide und Schipkau gesperrt.

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Es war nicht die erste Bombenentschärfung auf dem Firmengelände. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatten Spezialisten des KMBD eine amerikanische Fliegerbombe entschärft. Sie konnten die Zünder des Blindgängers ausbauen und unschädlich machen. Der 250 Kilogramm schwere Sprengkörper wurde dann abtransportiert.

Das BASF-Gelände sei ein historischer Industriestandort, wie der Schwarzheider Bürgermeister berichtete. Demnach befand sich auf dem Gelände früher die Braunkohle-Benzin AG (Brabag), die im Zweiten Weltkrieg aus Braunkohle unter anderem Flugzeugbenzin herstellte. Zwischen den Jahren 1944 und 1945 wurde das Gelände massiv bombardiert. Auch die Wälder ringsherum seien noch kampfmittelbelastet, so Schmidt.

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Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg kommen in der Hauptstadtregion regelmäßig vor. Erst vor zehn Tagen musste eine Fliegerbombe auf dem Gelände des Jüdischen Krankenhauses in Berlin-Gesundbrunnen entschärft werden. Der Sperrkreis traf ungleich mehr Menschen: 15.000 Berlinerinnen und Berliner mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. (dpa)

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