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Hartmut Dreßler hat den Wettbewerb "Eisenbahner mit Herz" gewonnen.

© dpa

Allianz pro Schiene: Zugchef Dreßler wird "Eisenbahner mit Herz"

Der 59-jährige Zugchef Dreßler kümmert sich um Unterkunft und Verpflegung für gestrandete Bahnfahrer. Jetzt wurde er dafür ausgezeichnet.

Die Bahn und das Wetter. Das passt schon lange nicht mehr zusammen. Wenn’s stürmt und Bäume reihenweise umknicken und die Oberleitung durchschlagen oder auf den Gleisen landen, stellt die Bahn inzwischen vorsichtshalber gleich den gesamten Betrieb ein. Wie beim Sturm „Xavier“ im Oktober 2017. Unter den gestrandeten Zügen war auch ein ICE, der seine Fahrt in Ludwigslust an der Rennstrecke zwischen Berlin und Hamburg beenden musste.

Und jetzt zeigte sich, was 40 Dienstjahre wert sind: Der 59-jährige Zugchef Hartmut Dreßler aus Berlin wollte seine Fahrgäste partout nicht im Stich lassen. Als klar war, dass es nicht weitergehen würde, schaffte er es, eine Turnhalle zu finden, in der, wer wollte, übernachten konnte. Und Dreßler machte weiter. Schlafen ist gut, essen ist aber auch wichtig. Und die Fahrgäste waren nach der Nacht gewiss hungrig. Also besorgte der Zugchef für alle auch noch Frühstück. Was es gab, teilte die Bahn nicht mit. Egal, Hauptsache, es gab etwas.

Und weil die Bahnoberen noch immer keine Züge fahren lassen wollten, kümmerte sich Dreßler um Busse, in denen seine gesättigten Fahrgäste die Fahrt fortsetzen konnten. Am Dienstag gab’s nun die verdiente Belohnung. Dreßler wurde von der Allianz pro Schiene im Wettbewerb um den Eisenbahner mit Herz mit Gold ausgezeichnet. Solche Eisenbahner wünscht man sich. Bei jedem Wetter.

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