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Berlin hat schon jetzt eine der bundesweit besten Ausstattungen mit Luftfiltern.

© Julian Stratenschulte/dpa

Alle Berliner Klassenzimmer werden versorgt: Ganz große Koalition für 16.000 Luftfilter

„Die Entscheidung ist gefallen“, sagt SPD-Haushälter Schneider: Die Finanzierung flächendeckender Filter sei beschlossen. 13 Lerngruppen sind geschlossen.

Berlins Lehrkräfte und Schüler:innen können ab Herbst mit einer flächendeckenden Ausstattung mit Luftfiltern in allen Klassenräumen rechnen. Das kündigte SPD-Geschäftsführer und Finanzpolitiker Torsten Schneider am Dienstag gegenüber dem Tagesspiegel an.

Sowohl auf Senats- als auch auf Abgeordnetenhausebene gebe es den festen Willen, die entsprechenden Gelder bereitzustellen: "Wir werden die Geräte so oder so kaufen", sagte der Sozialdemokrat. Demnach sollen weitere Millionenbeträge fließen, damit auch die noch ausstehenden rund 5.000 Geräte angeschafft werden können.

Schon jetzt gehört Berlin zu den Bundesländern mit der höchsten Gerätedichte, weil 8.000 Luftfilter bereits angeschafft und geliefert wurden. "Weitere 3.000 Geräte gehen ab dem 18. August in die Auslieferung", lautet Schneiders Information. Die anschließend noch fehlenden Geräte sollen so rechtzeitig bestellt werden, dass sie dann, wenn es draußen kälter wird, bereits im Einsatz sind. Die Unsicherheit könne auf diese Weise gemindert werden, erwartet der Abgeordnete aus Pankow.

Wie berichtet war es vergangene Woche im Hauptausschuss eher überraschend zu einer Festlegung auf die weitere Verbesserung der Filterausstattung gekommen. Im Vorfeld dominierte der fachliche Streit, weil es widersprüchliche Gutachten zur Wirksamkeit und Notwendigkeit der Filter gibt.

Das Sicherheitsempfinden steht im Vordergrund

Auch Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hatte zu bedenken gegeben, dass die Filter vor allem für Räume gedacht seien, die schlecht gelüftet werden können. Für die Abgeordneten war aber offenbar am Ende entscheidend, dass sie der vielfach vorhandenen Unsicherheit begegnen wollen: Die steigende Inzidenz besonders unter Kindern und Jugendlichen alarmiert Eltern und Beschäftigte.

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Am Ende gab es für einen entsprechenden CDU-Antrag eine so breite Unterstützung, dass daraus am Donnerstag möglicherweise ein Fünf-Fraktionen-Antrag gemacht werden könnte - alle Fraktionen mit Ausnahme der AfD, sofern der Senat nicht auch von sich aus einen Antrag einbringt.

200 Infektionen bei Schüler:innen sind bekannt

An den öffentlichen Schulen selbst ist das Infektionsgeschehen minimal: Die aktuellsten Zahlen vom vergangenen Freitag besagen, dass an den allgemeinbildenden Schulen 13 Lerngruppen geschlossen sind. Damit in Zusammenhang stehen 201 Infektionen bei Schüler:innen (0,061 Prozent) und 13 bei Beschäftigten (0,033 Prozent)

Bei den beruflichen Schulen sind drei Lerngruppen geschlossen: Hier sind 14 Schüler:innen und keine Beschäftigte betroffen. Angesichts von rund 700 Schulen mit rund 350.000 Schüler:innen und 35.000 Beschäftigten sind dies wenige Betroffene.

Die Maskenpflicht in den Schulen wurde auf Empfehlung des Hygienebeirats um zwei Wochen verlängert und soll jetzt bis 5. September gelten. Der Beirat berät Bildungsenatorin Scheeres.

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