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Alexanderplatz: "Neue" Bunkeranlage war bereits bekannt

Der bei Bauarbeiten am Alexanderplatz angeblich neu entdeckte Bunker war den zuständigen Stellen bekannt. Nach Angaben der Senatsverwaltung wussten die Behörden bereits zu DDR-Zeiten darüber Bescheid.

Berlin - Arbeiter seien bei Vorbereitungen für ein Geschäftshaus gegenüber dem "Haus des Lehrers" vor wenigen Wochen unverhofft auf die unterirdische Anlage gestoßen, hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet. Auf einer Länge von 40 Metern sei eine Betondecke freigelegt worden, die offenbar dem größten Tiefbunker Berlins zuzuordnen und bislang unbekannt war. Der Fund verzögere erneut die Bauarbeiten am Alexanderplatz, schrieb die Zeitung.

Dem widersprach Bauherr Hines: "Es gibt keine Schwierigkeiten", sagte Projektmanager Kord Schmülling. Planmäßig werde am kommenden Donnerstag der Grundstein gelegt für das geplante Gebäude gelegt. Bei den Vorbereitungen sollte im Auftrag der Berliner Wasserbetriebe in einem ersten Schritt ein 131 Meter langer Schmutzwasserkanal mit 30 Zentimetern Durchmesser gelegt werden. Allerdings habe der Bunker nicht wie angenommen in drei Metern Tiefe, sondern nur 60 Zentimeter tief gelegen, sagte Stephan Natz, Sprecher der Wasserbetriebe. Trotzdem werde der Kanal wie geplant bis Ende Juli übergeben.

Der Bunker wurde nach Angaben des Vereins Berliner Unterwelten zwischen 1941 und 1943 als Teil eines Sonderprogramms der Deutschen Reichsbahn angelegt. "Der Bunker ist bekannt", bestätigte Vereinsvorsitzender Dietmar Arnold. "Der Bunker wurde von mir 1992/93 für die Berliner Stadtverwaltung vermessen." (tso/ddp)

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