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Der Alexanderplatz und die Weltzeituhr. Hier müsste das öffentliche W-Lan bereits funktionieren - tut es aber nicht immer.

© Mike Wolff

Alexanderplatz-Koordinator: Kaum Licht, kaum WLAN, viele Ratten

Wie kann einer der bekanntesten Plätze der Stadt verbessert werden? Darum kümmert sich Andreas Richter. Nun legt er eine Bestandsaufnahme vor.

Seit hundert Tagen ist Andreas Richter Alexanderplatz-Koordinator - und noch hat sich nichts verändert, denn zunächst hat er eine Mängelliste für den bedeutsamen Platz in Berlins Mitte erstellt. Richter soll außerdem verschiedene Zuständigkeitsbereiche koordinieren und erreichen, dass Menschen am Alex nicht nur umsteigen, sondern sich auch gerne dort aufhalten.

Zu tun gibt es nach Richters Ansicht genug: Ratten flitzen nicht nur regelmäßig über das Areal, sondern graben demnach auch unterirdische Gänge in Richtung der Fast-Food-Ketten. Dieses Thema soll demnächst angegangen werden, hieß es bei der Vorstellung der Bestandaufnahme gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne).

Zehn Prozent der Lampen funktionieren nicht

Ein weiteres Problem sei die Beleuchtung: Etwa zehn Prozent der Lampen am Alex funktionieren nicht. Noch dazu gibt es 20 verschiedene Lampentypen aus unterschiedlichen Epochen. „Ich hätte am liebsten ein abgestimmtes Lichtkonzept für den ganzen Platz“, sagte Andreas Richter.

Die Netzqualität in Deutschland ist unverantwortlich schlecht. Es wird Zeit, diesen ganzen Bereich wieder zu verstaatlichen, damit die Netzversorgung so zuverlassig wie die Wasser- oder Stromversorgung wird. Die großen Telekommunikationsunternehmen [...] versagen auf ganzer Linie.

schreibt NutzerIn fiffikronsbein2

Beim Thema Licht sehen der Alex-Koordinator und der Bezirksbürgermeister großes Potenzial. Die Zugänge zum Alex wären wie Portale, die bisher nicht besonders einladend wirkten, aber farbige Lichtinstallationen könnten das ändern. Vorbild seien drei Brücken in Charlottenburg, bei denen bereits ein Lichtkonzept umgesetzt wurde. Außerdem forscht eine darauf spezialisierte Hochschule in Wismar zu diesem Thema. Wenn die Ergebnisse vorliegen, könnte der Alexanderplatz bald in neuem Licht strahlen.

WLAN soll flächendeckend funktionieren

Neben Licht und Ratten gibt es noch zwei große Projekte auf dem Platz. Das öffentliche W-Lan soll aktuell an drei Punkten, unter anderem an der Weltzeituhr, frei zugänglich sein und funktionieren. Doch ausgerechnet beim Presserundgang am Donnerstag war das nicht der Fall. Vorführeffekt oder Missmanagement? Bis Ende des Jahres sollen 20 W-Lan-Punkte eingerichtet sein, sodass das W-Lan auf dem Alexanderplatz flächendeckend ist.

Als größtes Projekt nennen Richter und Dassel aber die umstrittene und viel diskutierte Sondernutzung auf dem Platz – den „Budenzauber“, der an maximal 120 Tage im Jahr stattfindet. Künftig sollen die Tage für den Auf- und Abbau der Stände da mit reingerechnet werden, wodurch es netto nur noch während eines Drittels des Jahres Veranstaltungen auf dem Alex gibt. Außerdem möchte der Bezirksbürgermeister, dass die Veranstaltungen gezielt ausgewählt werden. Konkret wünscht er sich „mehr Kultur und weniger Kommerz“.

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