zum Hauptinhalt
Besuch am Turm. Thementouren führen unter anderem auch zum Total-Tower am Hauptbahnhof.

© Kai-Uwe Heinrich

Aktionswoche „Berlin spart Energie“: Nächste Woche dreht sich alles um die Effizienz

Viele teils prominente Gebäude in Berlin öffnen dann ihre Türen nicht nur für Fachleute. Manche erzeugen schon mehr Energie, als sie verbrauchen.

Die Zeit der bollernden Heizungen hat begonnen. Für viele ein gutes Gefühl – obwohl sie vielleicht eher ein komisches bekommen sollten. Denn was bollert, verballert oft unnötig viel Energie.

Weil noch so viel bollert und weder Deutschland noch Berlin ihre Klimaschutzziele erreichen, wenn das so bleibt, gibt es seit 2012 die Aktion „Berlin spart Energie“. Zur Premiere war es nur ein Tag, danach wurde wegen des großen Interesses eine Aktionswoche daraus. Nächsten Montag beginnt die diesjährige Ausgabe.

Jürgen Pöschk bündelt mit seiner Beratungsagentur die Energiesparprojekte im Land Berlin organisiert die Woche im Auftrag des Senats. „Allen, die sich professionell mit dem Thema Energie beschäftigen, ist es durchgängig präsent“, sagt er.

Bei den Endkunden dagegen sei noch bzw. wieder „Luft nach oben“, seit die Öl- und Gaspreise auf niedrigem Niveau stagnieren und die Stromkosten nicht mehr so stark steigen wie in den vergangenen Jahren. Das gelte für kleine Betriebe ebenso wie für Mieter und für Käufer von Elektrogeräten. „In der Wahrnehmung sind die Kosten gesunken“, sagt Pöschk, „obwohl das nur teilweise stimmt“.

Effizenz bei Neu- und Altbau

Die Aktionswoche mit ihren rund 100 kostenfreien Angeboten ist nur in zweiter Linie für Endkunden bestimmt. Es war nicht so geplant, sondern hat sich über die Jahre so entwickelt. Auf Thementouren werden beispielsweise Windkraftanlagen, Solaranlagen mit Mieterstromanschluss oder Gebäude besichtigt, die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen.

Räumlich reicht das Angebot von der klimaneutralen Florida-Eis-Produktion in Staaken bis zu hocheffizienten Wohn- und Gewerbeneubauten in der Wista Adlershof, vom Plus-Energie- Wohnhaus in Hermsdorf bis zum Ärztezentrum in Lichtenrade. In der City sind beispielsweise der Total-Turm, das Konzerthaus und das Zeughaus dabei.

Das lockt vor allem Ingenieure und Architekten, kann aber in vielen Fällen auch für private Bauherren und Baugruppen interessant sein. Die erfahren nicht nur, was bei Neubauten geht, sondern auch, wie sich Bestandsgebäude – etwa das eigene Mietshaus – auch mit begrenztem Budget sinnvoll sanieren lassen.

Die Budgetfrage dürfte irgendwann auch für Privatleute wieder relevanter werden: Fachleute rechnen langfristig mit wieder steigenden Energiekosten – und damit, dass die fossilen Brennstoffe wegen ihres Schadens fürs Klima teurer werden müssen. Pöschk beschreibt die momentane Bewusstseinslage als das Gefühl, dass doch schon viel passiert sei, da man allenthalben Windräder und Solaranlagen sehe.

Weniger offensichtlich sei, dass diese Anlagen allein für eine konsequente Energiewende längst nicht ausreichen. Und als Statussymbol seien Superbreitreifen am Auto eben immer noch beliebter als High-End-Heizkessel. Obwohl Letztere bei näherer Betrachtung viel interessanter sind.

Alle Termine und Teilnahme-Infos: www.berlin-spart-energie.de

Zur Startseite