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Stolpersteine putzen mit HiMate in Mitte.

© Sophie Krause

Aktionstage Gemeinsame Sache 2018: Die Mitte bringt Menschen zusammen

Mit HiMate lernen sich Geflüchtete und Berliner kennen. Gemeinsam wurden am Samstag Stolpersteine geputzt.

Seit 2015 bringt HiMate Geflüchtete und Berliner mit Gutscheinen für Veranstaltungen wie Kinobesuche, Waffeln essen und Beachvolleyball zusammen. Dabei können sich „Locals“ und „Newcomer“ besser kennenlernen. Bei den Berliner Freiwilligentagen ist die gemeinnützige Organisation gleich mit drei Events dabei: Am Freitag putzten die Ehrenamtler mit etwa 40 Teilnehmern Stolpersteine in den umliegenden Straßen des Rosenthaler Platzes in Mitte.

Am Sonnabendnachmittag trafen sich die HiMates mit Freunden in der Prinzenstraße zum Kickerturnier. Am Sonntag geht es auf dem HiMate-Sofa weiter: Vor der Kamera stellen Ehrenamtler dort ihre Projekte vor und werben für neue Mitstreiter. Die Videos werden auf Facebook gestreamt, eine Moderatorin sitzt mit auf dem Sofa und stellt Fragen. Wer mitmachen will, kommt am Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr in den Migration Hub, Am Krögel 2 in Mitte. skr

Arabisch kochen im Lawrence

„Makkloube kochen ist keine Wissenschaft - aber der Geschmack!“ sagt Bashar Hassoun. Er ist Mitgründer des Restaurants Lawrence, wo am Sonnabend der Arabic Afternoon stattfand. Gemeinsam mit Gästen und seinem Küchenchef kochte Hassoun, der aus Damaskus stammt, das traditionelle Gericht aus Auberginen, Zimtreis und Joghurt, das in seinem Restaurant auf der Karte steht.

„Essen ist wichtig für die Kommunikation zwischen den Menschen“, sagt er. Um den Gästen die arabische Küche näher zu bringen, für gesunde Ernährung und natürlich sein Restaurant zu werben, veranstaltete er die Aktion. Zwei Berliner und ein Amerikaner kamen und kochten mit Hassoun. „Aber ein paar Geheimnisse haben wir ihnen nicht gezeigt“, schmunzelt er. skr

Arabic Afternoon in Mitte im Lawrence.
Arabic Afternoon in Mitte im Lawrence.

© Privat

Gemeinsame Sache auf dem Emmi

Beim Sommerfest auf dem Spielplatz „Emmi“ in der Oldenburger Straße wird geschminkt, gespielt und geputzt. Die Organisation Spielplatzpaten räumt gemeinsam mit dem Quartiersmanagement und anderen Moabiter Gruppen den Platz auf, sammelt Müll ein - und spendet zum Schluss neues Holzspielzeug. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, sagt Christian Mertens von den Spielplatzpaten.

Eltern und Kinder machen mit, fegen die Wege und kehren Laub. Die Jüngsten lassen sich begeistert Tiergesichter schminken. Über die Aktion sollen auch neue Freiwillige gewonnen werden, die Mittes Spielplätze pflegen wollen, sagt Mertens. Die Kleinen haben sie schon überzeugt. skr

Aktion "Kinderschminken auf dem Emmi" in Mitte.
Aktion "Kinderschminken auf dem Emmi" in Mitte.

© Privat

Frische Farbe im Sprengelhaus

Einen neuen Anstrich verpassen Freiwillige am Samstag den Kursräumen des Sprengelhauses in Wedding. Im Erdgeschoss und in der ersten Etage sind schon die Schutzfolien auf dem Boden ausgelegt, am Mittag machen die Helfer sich mit weißer Farbe an die Arbeit.

„Die Räume werden regelmäßig von Kitas, Tanz- und Senioren-Gymnastikgruppen genutzt“, sagt Hans-Georg Rennert, der die Aktion angemeldet hat und nun Malerrollen und -anzüge verteilt. Sowohl aus dem Kiez als auch aus den Gruppen seien Helfer gekommen. Auch junge Männer aus dem Deutschkurs wollten noch kommen und helfen, sagt Rennert. Denn auch die Zimmer für den Sprachunterricht müssen neu gestrichen werden. skr

Müllsammelaktion im Sprengelkiez

In orangefarbenen Westen und mit Müllgreifern und -tüten ausgerüstet streifen ein Dutzend Freiwillige durch den Sprengelkiez und sammeln auf den Wegen Abfall auf. „Es müssten mehr Müllkörbe aufgestellt werden“, findet eine Anwohnerin, die sich zum dritten Mal an einer der Müllsammelaktionen des Sprengelhauses beteiligt. Sie hofft, dass die Aktion ein Denkanstoß für die Nachbarn ist.

„Müll hatten wir hier immer, aber durch die Veränderung des Kiezes mit Zuzug und Neubau ist es mehr geworden“, sagt Claudia Schwarz, die die Müllsammler im Nachbarschaftsladen empfängt. Die Idee sei von den Nachbarn ausgegangen. Am Ende kommen mehr als zehn volle Müllsäcke zusammen. Für die Helfer ein Erfolg - und für den Sprengelkiez. skr

Die Müllsammelaktion im Sprengelkiez.
Die Müllsammelaktion im Sprengelkiez.

© Claudia Schwarz

"Herbstblühen“ in der Kornelius Gemeinde

Andrea Delitz ist am Samstagmorgen die erste im Gemeindehaus. Sie trifft letzte Vorbereitungen für den Aktionstag. Unter dem Motto „Herbstblühen“ soll die Weddinger Kornelius Gemeinde einen Zaun für ihren Vorgarten bekommen. Gemeindemitglieder pflanzten auf der kleinen, unscheinbaren Fläche im letzten Jahr Rosmarin, Lavendel, Thymian und weitere Kräuter. Dieses Jahr pflegte eine Gärtnerin ehrenamtlich das Beet weiter, erzählt Delitz, die die Gemeindearbeit macht. Mit dem neuen Zaun will sie verhindern, dass Menschen über das Beet laufen und Hunde sich dort erleichtern.

Draußen bei den Kräutern trifft Delitz auf die erste Freiwillige. Christel Dannenberg half im letzten Jahr, das Beet anzulegen. Nach und nach wolle man es auch auf die zugewachsenen Flächen ringsherum erweitern, meint sie. Doch noch fehlen freiwillige Helfer. Viele engagierte Gemeindemitglieder sind körperlich nicht mehr in der Lage, Gartenarbeit zu machen. Für das Zaun-Aufstellen wollen sie heute zu sechst sein.

„Auch Nicht-Gemeindemitglieder können bei uns mitmachen“, sagt Delitz. Ihre Gemeinde erwache mit Aktionen wie die dem Kräuterbeet, Salsa-Kursen und Tanztee langsam aus ihrem „Dornröschenschlaf“.

Ihr Traum ist ein generationsübergreifender Duft- und Tastgarten mit Kräutern, Hochbeeten und einer Ruheecke, schwärmt sie. Der wäre natürlich Rollstuhl- und Rollator-geeignet, damit auch ältere Menschen etwas davon haben. skr

Herbstblühen in der Kornelius Gemeinde im Wedding.
Herbstblühen in der Kornelius Gemeinde im Wedding.

© Sophie Krause

Alle Berichte zur Gemeinsamen Sache finden Sie auf unserer Themenseite: www.tagesspiegel.de/gemeinsamesache

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