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Über 1000 Nutzer bekundeten am Montag auf Facebook ihr Interesse an der Veranstaltung.

© Kai-Uwe Heinrich

Aktion gegen Gentrifizierung in Berlin-Kreuzberg: Gruppenpinkeln auf der Admiralbrücke angekündigt

Urinierende Touristen mit den eigenen Waffen schlagen: Über Facebook ruft ein Nutzer zum Gruppenpinkeln auf der Admiralbrücke auf. Laura Hofmann wundert sich über eine neue Protestform.

Von Laura Hofmann

"Gentrifizierung pisst uns an, am 20. April pissen wir zurück“ war am Montag auf Facebook zu lesen. Ein Nutzer namens „entellegent“ rief zum Gruppenpinkeln auf der Admiralbrücke auf. Aus Protest gegen Touristen, die nicht an sich halten können, und „hippen Menschen“, die an lauen Abenden auf der Brücke feiern, „wie ,amazing‘ Berlin ist“. Über 1000 Nutzer kündeten ihr Interesse an. Cleverer Schachzug, könnte man meinen. Urinierende Touristen mit den eigenen Waffen schlagen. Kreativ werden gegen Lärmbelästigung am Landwehrkanal. Man hat in Berlin ja schon einiges versucht.

Sogar Pantomimen sollten gegen den Tourilärm im Simon-Dach-Kiez in Friedrichshain und im Kreuzberger Wrangelkiez anschweigen. Gebracht hat das bekanntlich nicht viel. Und was die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg mit „stadtverträglichem Tourismus“ meinen, hat auch noch niemand so richtig verstanden.

Jetzt also Pipi. Das mag ökologisch unbedenklich sein (wenn nicht zu viele am Protest teilnehmen), aber bei näherer Betrachtung ist das Ganze doch nur traurig. Verdrängung gegen Verdrängung, echt jetzt, Kreuzberg? Immerhin haben die Initiatoren Sinn für Humor. Der Hashtag zur Aktion lautet #occupeeadmiralbrücke.

Die Aktion hat sich mittlerweile als Guerillawerbung entpuppt. Mehr lesen Sie hier.

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