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Der 16. Bauabschnitt der A100 Richtung Treptower Park befindet derzeit im Bau.

© picture alliance/dpa

Aktion gegen A100-Verlängerung: Berliner Polizei verlegt Protestkonzert auf A103

Mit einem Konzert wollte eine Gruppe gegen den A100-Weiterbau demonstrieren. Nun wurde es untersagt – könnte jedoch auf einer anderen Autobahn stattfinden.

Die Berliner Polizei will ein für Donnerstagnachmittag geplantes Protestkonzert nicht auf der Stadtautobahn A100 zulassen. Stattdessen hat die Behörde den Anmeldern einen anderen Versammlungsort zugewiesen.

Im Bescheid der Polizei, der dem Tagesspiegel vorliegt, wird auf die „Gefahrenprognose“ verwiesen, die mit einer Veranstaltung auf der A100 zum geplanten Zeitpunkt einhergehen würde. Auf der deutlich weniger befahrenen A103, Höhe Anschlussstelle Saarstraße, könne das Konzert hingegen stattfinden.

Ursprünglich wollte die Gruppe „Lebenslaute“ am Donnerstag gegen 16.30 Uhr auf der Auffahrt Tempelhof zur Stadtautobahn gegen die Verlängerung der A100 protestieren. Zeit und Ort waren bewusst gewählt: Im nachmittäglichen Berufsverkehr wollten sie mit dem Protestkonzert die maximale Aufmerksamkeit für die Aktion erreichen. Unter dem Motto „Musizieren statt Betonieren – Verkehrswende jetzt – A100 stoppen“ sollten 100 Musiker Kompositionen von Joseph Haydn, Franz Schubert und Rio Reiser aufführen.

Gegen die Entscheidung der Polizei behalte man sich weitere Schritte vor, erklärte eine Sprecherin der Gruppe „Lebenslaute“. Auch die Bürgerinitiative A100 kritisierte das Vorgehen der Polizei. Der sogenannten Leichtigkeit des Straßenverkehrs werde „höhere Gewichtung als dem Versammlungsrecht gegeben“, sagte eine Sprecherin.

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Hintergrund: Das Straßenrecht sieht vor, dass die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs gewährleistet werden muss. Darauf berief sich die Polizei in ihrer Untersagung auf der stark frequentierten A100. Leichtigkeit bedeutet, dass kein Verkehrsteilnehmer mehr als nach den Umständen unvermeidlich behindert werden soll.

Das Konzert am Donnerstag war als Teil der Aktionswoche gegen den Autobahnbau geplant, die bis Freitag, 5. August, läuft. Für Dienstag lädt die Aktionsgruppe zu einem Vorkonzert in die Kreuzberger Taborkirche.

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