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Von oben wirkt der Buschrosenplatz wie ein fröhliches Männeken.

© Volker Gehrmann/Karacho Berlin

„Ärgerliches Versehen“: Firma sägt den falschen Baum in Berlin-Neukölln ab

Am Buschrosenplatz in Britz war ein Baum abgestorben. Der sollte gefällt werden – doch stattdessen traf es einen kerngesunden. Eine Glosse.

Neukölln ist nicht überall. Nicht einmal überall in Neukölln, beispielsweise am Buschrosenplatz im Ortsteil Britz: Ein ganz unneuköllsches grünes Idyll, das aus der Luft exakt aussieht wie ein fröhliches Strichmännchen: Die Wege bilden Arme und Beine, kleine runde Beete die Augen, zwei geschwungene Sitzbänke den lachenden Mund.

Die Bänke können sie jetzt umdrehen: Mundwinkel runter, Schluss mit lustig. Die Hände des Luftbildmännchens schienen nämlich in den grünen Wipfeln großer Laubbäume zu stecken, als trüge es Pompons (für Nicht-Cheerleader: Puschel). Nun begab es sich, dass der Kastanienpuschel an des Männchens linker Hand mit der bezirksamtlichen Nummer 8 abgestorben war und gefällt werden sollte.

Eine Firma wurde beauftragt – und amputierte Kastanienpuschel Nummer 18, der sich sich optisch von Nummer 8 unter anderem dadurch unterschied, dass er kerngesund und sattgrün war.

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Es handelt sich laut Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) um ein „ebenso ärgerliches wie bedauerliches Versehen, das der beauftragten Baumpflegefirma unterlief“. Rechtliche Schritte gegen die Firma würden geprüft, eine Nachpflanzung sei fürs Winterhalbjahr geplant, teilte der Rathauschef in der Bezirksverordnetenversammlung mit.

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Dann dauert es - günstige Witterungsbedingungen vorausgesetzt - noch ungefähr 50 Jahre, bis der Schaden behoben ist. Ob die superprofessionelle Firma dann immer noch Bäume „pflegt“?

Gerüchteweise gibt es in der Branche viele Quereinsteiger, die korrekt eher Längsabsteiger heißen müssten – oder in diesem Fall Querabschneider. Sollten Sie also Menschen mit Motorsäge intakte Bäume attackieren sehen: Sprechen Sie sie ruhig an. Es ist nie zu früh, aber schnell zu spät.

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