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Georg Pazderski (AfD).

© Paul Zinken/dpa

Abgeordnetenhauswahl 2021 in Berlin: Georg Pazderski will Spitzenkandidat der AfD werden

Mehr als ein Jahr vor der Abgeordnetenhauswahl kündigt AfD-Fraktionschef Georg Pazderski an, Spitzenkandidat seiner Partei werden zu wollen. Zuletzt hatte er an Bedeutung verloren.

Der Berliner AfD-Fraktionschef Georg Pazderski will Spitzenkandidat seiner Partei für die Abgeordnetenhauswahl 2021 werden. Das erklärte Pazderski am Montag dem Fernsehsender "Hauptstadt.tv". Darüber hinaus kündigte er an, die Fraktion als deren Vorsitzender in die nächste Legislatur führen zu wollen. Dafür wiederum muss Pazderskis von der Partei zum Spitzenkandidaten und später von der zum Fraktion erneut zu ihrem Chef gewählt werden. Ob das gelingt, ist fraglich.

Zuletzt hatte Pazderski, der 2016 den Landesvorsitz übernommen hatte und ein Jahr später Chef der erstmalig in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählten AfD-Fraktion geworden war, zwei wichtige Posten verloren. Auf dem Bundesparteitag in Braunschweig büßte er sein Amt als stellvertretender Sprecher im Bund ein, wenig später gab er den Landesvorsitz an Nicolaus Fest ab. Pazderski erklärte damals, sein Amt freiwillig zur Verfügung gestellt zu haben. Tatsächlich war der Notvorstand vom Landesschiedsgericht der Partei eingesetzt worden. Neben Pazderski verloren zahlreiche weitere Mitglieder des ehemaligen Landesvorstands ihre Posten.

Pazderskis wohl schwerste Hypothek: Seit mehr als einem Jahr ist die Neuwahl des Landesvorstands überfällig, scheiterte aber mehrfach an der Absage von Räumlichkeiten und der dementsprechenden Verschiebung des Landesparteitages. Parteiintern wird Pazderski darüber hinaus vorgeworfen, zu wenig Engagement an den Tag zu legen, die AfD zu selten sicht- oder erlebbar zu machen. Auch seine Wiederwahl zum Fraktionschef im September 2019 schien bis kurz vor der Wahl nicht vollkommen sicher. Mindestens eine Gegenkandidatur stand im Raum.

Unklar ist, wer neben Pazderski eine Spitzenkandidatur für die Wahl im September 2021 erwägt. Bereits im Frühjahr hieß es immer wieder, der anders als Pazderski aus Berlin stammende AfD-Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio könne sich eine Kandidatur vorstellen - und hätte gute Chancen Pazderski zu beerben. Curio wiederum äußerte sich nicht dazu und will wohl über 2021 hinaus im Bundestag bleiben.

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