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Sah schon gut aus, war aber noch nicht fertig: der Tunnel im September 2018.

© Kai-Uwe Heinrich

Ab sofort keine Baustelle mehr: BVG beginnt mit Probebetrieb im neuen U5-Tunnel

Auf der Verlängerung der Linie U5 herrscht seit Mittwoch Betrieb – allerdings noch nicht für Fahrgäste. Die BVG hat ihre finale Testphase gestartet.

Nur noch wenige Wochen verbleiben bis zur Eröffnung der neuen U5 am 4. Dezember. Dann wird die traditionelle Linie nicht mehr nur von Hönow bis zum Alexanderplatz führen, sondern weiter bis zum Brandenburger Tor und schließlich (auf der Strecke der bisherigen U55) zum Hauptbahn führen. Es ist die größte Baustelle der BVG - gewesen. Denn am Montag hat die Projektgesellschaft für den Lückenschluss das Vorhaben offiziell an die Mutter BVG übergeben. Ab sofort gilt der neue Abschnitt nicht mehr als Baustelle, sondern als Betriebsanlage.

Damit beginnt zugleich die finale Testphase. Seit Mittwoch verkehren Züge im neuen U5-Tunnel - allerdings noch ohne Passagiere. In den kommenden Wochen wird es darum gehen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe mit umfassenden Schulungen auf die neue Strecke vorzubereiten.

Nicht weniger als 480 Fahrer müssen sich mit dem Abschnitt vertraut machen. "Als Verkehrsunternehmen sind wir auf diese Art von Flexibilität angewiesen", sagte eine Sprecherin der BVG. Auch wenn nicht jeder Fahrer alle Strecken beherrsche, werde jeder von ihnen mit einem gewissen Repertoire ausgestattet. Zwei bis drei Fahrten soll jeder bis zur Eröffnung absolviert haben, einige hundert kommen in der Testphase insgesamt zusammen.

Bei den Schulungen gilt: Strecke ist nicht gleich Strecke. Jeder Abschnitt birgt seine eigenen Tücken und Besonderheiten, von denen die Fahrer wissen müssen. Im Konkreten gehe es beispielsweise darum, sich die Standorte der Signale und Notausstiege zu verinnerlichen, so die BVG. Nur so könne man den Ansprüchen in Notfallsituationen gerecht werden, in denen die Fahrgäste von der Streckenkenntnis des Bahnführers abhängig sind.

Am Alex muss man wissen, wo man seine Bahn parkt

Des Weiteren seien die Fahrer laut BVG darauf angewiesen, Licht- und Höhenverhältnisse des Abschnittes zu kennen, um ihren Zug an den richtigen Stellen zu beschleunigen oder abzubremsen. Hierfür werde die Strecke nicht nur abgefahren, sondern auch abgelaufen.

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"Gerade am Alexanderplatz geht es außerdem darum, zu wissen, wo man die eigene Bahn abzustellen hat", erklärt die Sprecherin. An dem Knotenpunkt befindet sich eine Abstellanlage, in der einige Bahnen für die Weiterfahrt gelagert und umrangiert werden.

Bei den Maßnahmen handelt es sich um Standardprozeduren. Die BVG führt sie vor jeder Eröffnung eines neuen Abschnittes durch. Was den Zustand der U5 angeht, müssten höchstens noch ein paar Farbtupfer gemacht und Schräubchen nachgezogen werden. Oder wie es die Pressestelle der Berliner Verkehrsbetriebe formuliert: "Das Haus steht. Gerade beschäftigen wir uns nur noch mit den Steckdosen."

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