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Schwarz-rot-goldener Jubel: So sah die Nacht des Mauerfalls am 9. November 1989 am Brandenburger Tor aus.

© picture alliance / dpa

9. November: Viele denken an den Mauerfall, wenige an die Pogromnacht

Die Erinnerung verblasst: Beim historischen Datum 9. November kommt meist der Jubel von 1989 in den Sinn, nicht die Nazi-Gräuel. Und manche verwechseln das Datum.

Der 9. November steht für viele Deutsche vor allem für den Mauerfall. In einer Forsa-Umfrage nannten 31 Prozent von 1003 Teilnehmern auf die Frage nach dem Datum spontan die DDR-Grenzöffnung 1989.

An die NS-Pogromnacht vom 9. November 1938 denken hingegen nur 13 Prozent der Befragten. Die Ausrufung der Republik am 9. November 1918 erwähnten drei Prozent. Die Hälfte der Befragten verband spontan nichts mit dem 9. November.

Die Zahlen veröffentlichte die Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur am Dienstag. Sie hatte die Umfrage in Auftrag gegeben, bei der ohne Vorgaben gefragt wurde, was sich mit 9. November verbinde.

Stiftungsdirektorin Anna Kaminsky äußerte sich besorgt, dass vor allem viele junge Menschen die geschichtlichen Daten 1938 und 1918 nicht zuordnen konnten. Nötig sei, „im Geschichtsunterricht wenigstens zu den Wegmarken der Diktatur und Demokratie und Deutschland ein solides Grundwissen zu vermitteln“, erklärte sie.

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Sechs Prozent der Befragten brachten den 9. November fälschlich in Verbindung mit den Terroranschlägen in den USA 2001. Die Verwechslung des 9.11. mit dem 11. September liegt nahe, wenn man sich die amerikanische Chiffre für den Tag des Anschläge vor Augen führt, die zuerst den Monat nennt: 9/11. (Tsp, dpa)

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