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Sauer, aber nicht bedürftig? Demonstration am Herrmannplatz nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

© imago images/Stefan Zeitz

Exklusiv

84 Anträge nach Mietendeckel-Aus: Nur wenige Berliner wollen Mietendarlehen vom Senat

Bis zu 40.000 Haushalte in Berlin müssen an ihre Vermieter nachzahlen. Für den Notfallfond des Senats sind bislang aber nur 84 Anträge eingegangen.

Die Not auf Seiten der Mieter scheint sich nach dem Ende des Berliner Mietendeckels in Grenzen zu halten. Wie der Tagesspiegel am Dienstag von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen erfuhr, sind bislang nur 84 Anträge für die Sicher-Wohnen-Hilfe eingegangen.

Dieser Topf war geschaffen worden, kurz nachdem das Bundesverfassungsgericht das Berliner Gesetz am 15. April gekippt hatte. Nach ersten Schätzungen der Verwaltung könnten Nachzahlungsforderungen von Vermietern 40.000 Haushalte in finanzielle Nöte bringen, weil diese die Differenz zwischen rechtmäßiger und zeitweilig gedeckelter Miete nicht kurzfristig aufbringen können.

Bei den bislang eingegangenen Anträgen gehe es um Summen zwischen 50 Euro und knapp 7000 Euro. Rund 70 Prozent der Antragsteller hatten weniger als 1500 Euro beantragt. Der Schaden für die Landeskasse beträgt demnach aktuell 118.390 Euro.

Allerdings sind die Hilfen vor allem als Darlehen angelegt, nur in Härtefällen soll auf Rückzahlungen verzichtet. Viele Vermieter und Wohnungsunternehmen hatten angekündigt, auf Nachzahlungsforderungen zu verzichten, während andere – darunter die Deutsche Wohnen – auf den Ausgleich bestehen.

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