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Mehr Verantwortung an die Jugend abgeben: Schüler aus Willkommens-Klassen in Berlin-Marzahn.

© Kitty Kleist-Heinrich

75 Visionen für Berlin - Folge 12: „Mehr Verantwortung an Jüngere“

Die beiden Geschäftsführer der Initiative wirBERLIN sagen, die jüngere Generation muss mehr Verantwortung bekommen in Zukunft. Ein Gastbeitrag.

Wir stehen vor großen Herausforderungen, und die haben auch sehr viel damit zu tun, wie der Einzelne in seiner Verantwortung agiert.

Vor zehn Jahren habe ich angefangen – später gemeinsam mit meinem Mann – zu fragen: Wie ist das Leben in den Begegnungszonen, vor der Haustür, im Park, auf den Wegen? War damals der Platz vor der Haustür noch ein Ärgernis, wenn er voller Hundekot war, sind es heute die vor Müll überquellenden Parkanlagen.

Wir reden nicht mehr über lokale, sondern zunehmend über globale Probleme. Es hängt alles zusammen: Klimaveränderung, Wasserzustand und die Vermüllung der Städte. Wie kommen wir zu Lösungen, wo sind die Zukunftsaufgaben?

Nichts geht ohne den Menschen, seine Einstellung, seine Verantwortung, seine Weitergabe von selbst auferlegten Spielregeln. Die nachwachsenden Generationen brauchen mehr, als die bisherigen Entscheidungsträger installiert haben.

In der neuen Serie "75 Visionen für Berlin" feiert der Tagesspiegel sein Jubiläum mit der Veröffentlichung von 75 kleinen und großen Gastbeiträgen.
In der neuen Serie "75 Visionen für Berlin" feiert der Tagesspiegel sein Jubiläum mit der Veröffentlichung von 75 kleinen und großen Gastbeiträgen.

© Illustration: Felix Möller für Tagesspiegel

[Vor 75 Jahren ist der Tagesspiegel als erste Berliner Zeitung nach dem Krieg gegründet worden. Wir bitten 75 engagierte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Sport und Zivilgesellschaft, uns ihre Ideen für die Zukunft dieser Stadt zu schildern. Alle bisher erschienenen Beiträge dieser Serie lesen Sie hier.]

Neue Formen von Communitys werden mehr an Macht gewinnen. Wir müssen heute schon anfangen, dafür zu trainieren.

Dieter Ernst arbeitet als ehrenamtlicher Geschäftsführer für wirBERLIN.
Dieter Ernst arbeitet als ehrenamtlicher Geschäftsführer für wirBERLIN.

© promo

Beate Ernst ist Mitbegründerin von wirBERLIN.
Beate Ernst ist Mitbegründerin von wirBERLIN.

© promo

[Beate Ernst, Jahrgang 1953 aus Hessen, lebt seit 1982 in Berlin. Nach dem Studium der Mathematik und Politik war sie lange unter anderem am Albert-Einstein-Gymnasium n Neukölln tätig. Sie ist Initiatorin und Mitbegründerin von wirBERLIN und seit 2011 verantwortlich für die Entwicklung der Initiative. Dieter Ernst, Jahrgang 1949, ist Jurist und Staatssekretär a.D., er war Vorstandsvorsitzender der BWI AG und ist ehrenamtlicher Geschäftsführer von wirBERLIN.]

Der Weg von wirBERLIN war immer, niedrigschwellige Angebote wie Clean-ups zu machen, um zu sensibilisieren, zu motivieren, sich mit Umweltthemen, aber auch mit gelebtem Engagement auseinanderzusetzen.

Wir gehen den Weg über die Familie, die Schulen, die Kinder, um sie mit kreativen Ideen – wie etwa in unserem Plakatwettbewerb für Zukunftsfragen – zu interessieren. Ihre Auseinandersetzung, ihre Lösungen müssen wir in die Öffentlichkeit tragen, sie müssen ernst genommen werden.

Eine neue, veränderte Gesellschaft mit anderen Spielregeln

So kann es aus unserer Sicht gelingen, sie einzubinden: immer zielgruppen- und altersgerecht. Es geht um eine Auseinandersetzung mit den besten Ideen. Unsere Vision ist, mehr Verantwortung zu delegieren an die junge Generation.

Dies in verschiedenen Feldern zu üben, ihre Motivation für Umweltfragen zu nutzen und sie vorzubereiten auf eine neue, veränderte Gesellschaft mit anderen Spielregeln.

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Aus der Sicht der älteren Generation fordern wir von uns mehr Mut und Gelassenheit und weniger Festhalten an Altem.

Auch eine zunehmend technologisierte Welt sollte mündige, verantwortungsvolle Bürger*innen an den Schaltstellen haben. Und das geht nur im Austausch, mit Toleranz und Akzeptanz.

Beate Ernst, Dieter Ernst

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