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Erinnerungsstück. Das Ende der Luftbrücke wird gefeiert.

© Wolfgang Kumm/dpa

70 Jahre Luftbrücke: Rosinenbomber dürfen in Tempelhof landen

„Die Rosinenbomber dürfen nicht in Berlin landen“, hatte der Senat erklärt. Doch möglich wäre es. Das zeigt eine aktuelle Anfrage.

Ja, wo landen sie denn? Etwa doch in Tempelhof? „Jeder Pilot würde dort gern landen“, sagt Thomas Keller. Und vielleicht werden es gleich um die 40 Maschinen sein, die Tempelhof wieder zu einem Flughafen machen. Die Senatsverkehrsverwaltung hält dies, anders als die Senatskanzlei, für möglich. Theoretisch.

Landen sollen im nächsten Jahr Flugzeuge aus der Zeit der Luftbrücke. Ein gemeinnütziger Verein organisiert die Veteranenflüge 2019 anlässlich des Endes der Luftbrücke vor 70 Jahren. Weil die damaligen Flughäfen der Rosinenbomber, Gatow und Tempelhof, geschlossen sind und Tegel zu voll ist, sollen die Maschinen, die im Minutentakt gen Berlin fliegen, auf dem Verkehrslandeplatz Schönhagen bei Trebbin landen.

Es liegt noch kein Antrag vor

Im Hinterkopf bleibt aber Tempelhof. Noch laufen dazu Gespräche, sagte Keller am Donnerstag. Er ist einer der Initiatoren der Gedenkflüge. Und auf die Frage des AfD-Abgeordneten Frank-Christian Hansel, ob dort Landungen und Starts möglich wären, wenn eine „Erlaubnis zu Außenstart und Außenlandung“ vorliege, antwortete Staatssekretär Jens-Holger Kirchner von der Senatsverkehrsverwaltung mit einem schlichten „Ja“. Die Genehmigung sei abhängig „von den Umständen des Einzelfalls.“ Der Behörde liege aber kein derartiger Antrag vor.

Nach der Schließung des Flughafens im Oktober 2008 waren danach mit einer Ausnahmegenehmigung auch noch drei Maschinen gestartet, die wegen des Wetters nicht rechtzeitig abgehoben hatten.

Nach Kellers Angaben ist noch nicht geklärt, ob es technisch überhaupt möglich wäre, mit den Luftbrücken-Maschinen nochmals auf dem Luftbrücken-Flughafen zu landen. Am Ende müsse die Politik entscheiden. Und im März hatte die Senatskanzlei auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Sebastian Czaja kurz und knapp erklärt: „Die Rosinenbomber dürfen nicht in Berlin landen.“ Rund fünf Millionen Euro soll die Aktion kosten. Einen wichtigen Sponsor habe man bereits gefunden, so Keller. Der Mineralölkonzern Total stelle den Spezial-Sprit für die Veteranen bereit. Fliegen können sie also auf jeden Fall.

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