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Demonstration für die Evakuierung von durch die Bundeswehr in Afghanistan zurückgelassenen Ortskräften.

© Michael Körner

51 Prozent „auf jeden Fall“, 29 Prozent „eher ja“: 80 Prozent der Berliner für Aufnahme von afghanischen Ortskräften

Inzwischen sind rund 200 afghanische Helfer:innen mit ihren Familien in Berlin angekommen. Die SPD-Spitze sichert der Gemeinde in Berlin ihre Unterstützung zu.

Eine große Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner befürwortet die Aufnahme afghanischer Ortskräfte in Berlin. Das ergab der aktuelle "BerlinTrend" im Auftrag der rbb-Abendschau und der Morgenpost.

Auf die Frage: "Sollten nach dem Machtwechsel Afghanen und deren Familien, die in den vergangenen Jahren vor Ort für die Bundeswehr sowie deutsche Einrichtungen und Organisationen gearbeitet haben, von Deutschland und damit auch in Berlin aufgenommen werden?" antworteten 51 Prozent der Befragten mit "Auf jeden Fall" und 29 Prozent mit "eher ja". Mit "eher nein" antworteten 8 Prozent und mit "Auf keinen Fall" 6 Prozent. Weitere 6 Prozent machten keine Angaben.

Erst am Montag sind die ersten Ortskräfte aus Afghanistan mit ihren Angehörigen im Rahmen der Rettungsaktion der Bundeswehr in Berlin angekommen. Mit 35 Menschen war das noch eine sehr überschaubare Gruppe. Am Dienstag war die Zahl nach weiteren Ankünften deutlich gestiegen.

Mittlerweile seien 192 Menschen über die Luftbrücke aus Afghanistan zunächst nach Frankfurt am Main und dann nach Berlin gekommen, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag. Manche der Eingetroffenen sollen in einiger Zeit auf andere Bundesländer umverteilt werden, andere bleiben in Berlin.

SPD-Spitze trifft afghanische Gemeinde

Die SPD-Landesvorsitzenden Franziska Giffey und Raed Saleh haben unterdessen der Afghanischen Gemeinde in Berlin ihre Unterstützung zugesichert. „Ich glaube, es ist sehr wichtig besonders in diesen Tagen, dass Politik und ziviles Engagement eng zusammenarbeiten“, sagte Giffey am Mittwochvormittag bei einem Treffen mit der Afghanischen Gemeinde am Mittwoch in Reinickendorf.

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„Lassen Sie uns schauen, dass wir diese große Aufgabe zusammen bewältigen und dass die Menschen, die hier in Berlin ankommen, eine Perspektive erhalten.“ Giffey, SPD-Spitzenkandidatin bei der Abgeordnetenhauswahl Ende September, versprach, das Thema auch bei der Bundespartei vorzutragen. Die beiden SPD-Landesvorsitzenden trafen den Vorstand der Afghanischen Gemeinde Berlin, um über die aktuelle Lage in Afghanistan und mögliche Hilfen zu sprechen.

Die Gemeinde kündigte an, selbst bis zu 20 Familien aus Afghanistan unterbringen und versorgen zu wollen. Gemeindevertreter sagten, es würden sie täglich Hilferufe aus dem Land erreichen. In Afghanistan haben die militant-islamistischen Taliban faktisch die Macht übernommen. (dpa)

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