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42 Millionen Euro investiert der Senat in Projekte für den Umweltschutz und die Verkehrswende.

© Getty Images/iStockphoto

42 Millionen Euro für 13 Zukunftsprojekte: Berlin testet digitale Parkraumüberwachung und intelligente Laternen

Mit einem millionenschweren Paket will der Senat Umweltschutz und Verkehrswende in Berlin voranbringen. Gefördert werden auch Ökotoiletten.

Um auf den Klimawandel zu reagieren, will das Land Berlin insgesamt 42 Millionen Euro in Projekte aus den Bereichen Verkehr und Umwelt investieren. Gebündelt sind sie im „Förderpaket für innovative Maßnahmen für den Klimaschutz und die Mobilitätswende“ aus dem Haus der Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Regine Günther (Grüne), das der Senat am Dienstag beschlossen hat.

Mit der Summe sollen „insgesamt 13 Vorhaben mit weitreichender Klimawirkung vorausschauend gefördert werden“, um die Transformation Berlins zu einer klimafreundlichen und menschengerechten Metropole zu stärken, teilte der Senat mit.

Mit den Mitteln soll unter anderem ein Modellprojekt zur digitalen Parkraumbewirtschaftung finanziert werden. Hinter der Idee steht der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann hatte zuletzt mehrfach erklärt, das bisherige personalintensive System durch eine digitale Lösung ersetzen zu wollen. Dabei sollen Scanfahrzeuge wie E-Scooter oder Lastenräder digital erfassen, ob Autofahrer:innen einen Parkschein für ihr Fahrzeug gekauft haben.

„Dies kann den Parkdruck und Parksuchverkehr – auch das Falschparken – reduzieren und gleichzeitig den hohen und aufwändigen Personaleinsatz auf Seiten der bezirklichen Ordnungsämter minimieren und somit die Einführung der Parkraumbewirtschaftung erleichtern“, heißt es in der Mitteilung des Senats.

Förderung des Fußverkehrs anstelle des Autos

Flächendeckend kann das Modell allerdings vorerst nicht ausgerollt werden. Dafür fehlt die gesetzliche Grundlage durch die Straßenverkehrsordnung (StVO). „Das Modellprojekt dient vor allem dafür, dass wir die technische und organisatorische Möglichkeit schaffen“, sagte kürzlich Felix Weisbrich, Straßenamtsleiter von Friedrichshain-Kreuzberg. So wolle man vorbereitet sein, sobald die StVO geändert werde.

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Daneben sollen die Millionengelder unter anderem in den Umbau von Straßen und Plätzen gesteckt werden. Um den Fußverkehr zu fördern, sollen Räume entstehen, „in denen der motorisierte Individualverkehr keine oder nur noch eine untergeordnete Rolle spielt“, teilte der Senat mit. Aus Straßen und Plätzen, über die bislang der Verkehr rollt, sollten dadurch „Orte der Begegnung, des Verweilens, der Erholung, der Kommunikation und des Spielens“ werden. Dazu gehöre unter anderem der Ausbau von Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum.

„Mitlaufendes Licht“ an Fuß- und Radwegen

Wie aus der Zukunft klingt das Projekt mit dem Titel „Mitlaufendes Licht“: Gut beleuchtete Wege sorgen für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum, zugleich stören sie insbesondere in Grünanlagen das Verhalten von Tieren und verbrauchen permanent Energie. Im Zuge des Projekts sollen daher Laternen an Fuß- und Radwegen mit moderner Sensortechnik ausgestattet werden. Dadurch können die Anlagen miteinander kommunizieren.

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Erkenne ein solcher Radarsensor eine Bewegung, könne er sowohl den Ort, die Geschwindigkeit und die Größe des sich bewegenden Objekts registrieren, beschreibt der Senat das System. Daraus ermittele die Anlage, welche Leuchten auf dem prognostizierten Weg liegen und lässt diese Leuchten entsprechend schalten. „Hat die Person den beleuchteten Bereich verlassen, dimmt die Anlage nach einer gewissen Abklingzeit wieder auf das vorherige Level.“ So könne die nötige Energie für den Betrieb der Beleuchtung weiter gesenkt werden.

Als weiterer Punkt stehen Erneuerung und Ausbau der Toiletten im Berliner Grün auf der Liste. Künftig sollen dort „ökologische und klimafreundliche, autarke Toiletten“ eingesetzt werden. Sie zeichneten sich dadurch aus, dass sie nicht an das Strom-, Wasser- und Abwassernetz angeschlossen seien und dadurch klimaneutral betrieben werden könnten, teilte der Senat mit.

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