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Auf der U5 kann es weiter zu Einschränkungen kommen, weil Züge in die Werkstatt müssen.

© imago stock&people/Olaf Wagner

40 Prozent der Baureihe betroffen: BVG stellt starken Verschleiß an neuen U-Bahn-Zügen fest

Erst fünf Jahre sind die U-Bahnen der Baureihe IK17 alt, doch an vielen von ihnen gibt es einen starken Verschleiß. Auf der U5 bleiben Einschränkungen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) leiden unter starkem Verschleiß bei ihrer bislang neuesten U-Bahn-Generation. Bei Nachprüfungen an Fahrzeugen der Baureihe IK17 seien an 40 Prozent aller Primärfedern Auffälligkeiten festgestellt worden.

Das teilte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch am Mittwoch im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses mit. „Die genauen Ursachen werden zwischen BVG und dem Fahrzeughersteller derzeit geklärt“, sagte sie.

Anfang März hatte die BVG bekannt gegeben, alle 44 Wagen der Baureihe IK17 kurzfristig für Untersuchungen in die Werkstatt holen zu müssen. Anlass war, dass an einem der erst 2017 ausgelieferten Fahrzeuge bei einer turnusmäßigen Prüfung ein übermäßiger Verschleiß an der Federung festgestellt wurde. Durch die kurzfristige Kontrolle war es zu Einschränkungen im Fahrbetrieb auf der Linie U5 gekommen. Zeitweise musste jeder dritte Zug verkürzt fahren.

An den anderen Zügen der Baugeneration, den Serien IK15, IK18, IK19 und IK20 seien die Schäden nicht festgestellt worden, sagte Jarasch. Im Moment seien auf der U-Bahnlinie U5 Fahrzeuge der Baureihen IK20 und F im Einsatz. Die BVG wollen zudem weitere Großprofilzüge aus dem restlichen Streckennetz auf die U5 bringen, sagte Jarasch. „Damit ist ein sicherer Betrieb gewährleistet, aber nicht mit derselben Zahl an Fahrzeugen. Ein geringer Teil Kapazitätslücke wird bestehen bleiben.“

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Die BVG bestätigte die Probleme auf Anfrage. „In den kommenden Wochen werden nun alle vom Verschleiß betroffenen Bauteile ausgetauscht, um die Federung aller Fahrzeuge gleichermaßen und durchgängig fit für die nächsten Jahre zu machen“, sagte ein Sprecher.

Die ersten acht Wagen würden entweder noch in dieser oder Anfang der kommenden Woche wieder in den Fahrgastbetrieb gehen, hieß es. Die restlichen Wagen seien „bis Anfang Mai“ wieder einsatzbereit. „Auch in den kommenden Wochen soll es keine Anpassung der Takte geben. Vereinzelt werden jedoch weiterhin Kurzzüge im Einsatz sein“, sagte der BVG-Sprecher.

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Eine gute Seite hätten die Probleme, erklärte der Sprecher: Die Werkstattzeiten der Züge würden für weitere Routinearbeiten an den Wagen genutzt. „Dadurch entfallen mehrtägige Werkstattaufenthalte in den kommenden Monaten, die sonst turnusmäßig notwendig gewesen wären.“

Die Linie U5 ist derzeit nicht mit dem restlichen Netz verbunden, weshalb nicht kurzfristig Züge von anderen Linien dorthin verlegt werden können. Wegen Fahrzeugmangels lässt die BVG daher auf der Großprofil-Linie U5 auch Züge für das Kleinprofil fahren.

Die Wagen haben die gleiche Achsenbreite, jedoch ist der Aufbau bei den Fahrzeugen des Kleinprofils schmaler. Um die Lücke zwischen Bahnsteigkante und Wagen zu überbrücken, ließ die BVG deshalb zusätzliche Trittbretter an den Fahrzeugen anbringen.

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