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Lektion im Selbsttest. Berliner Lehrer und Schüler sollen am März eigenständig Abstriche durchführen können.

© Georg Hochmuth/dpa

32 Millionen Euro für Test-Kits: Berlin setzt voll auf Selbsttests von Schülern und Lehrern

Mehrere Szenarien existieren für die Öffnung der Grundschulen, eine Entscheidung gibt es noch nicht. Masken und Selbsttests spielen eine zentrale Rolle.

Wie hoch der Druck in der Bildungspolitik tatsächlich ist, zeigt eine Meldung vom Montag: Mehrere Berliner Medien hatten über eine mögliche Schulöffnung ab dem 17. Februar berichtet. Es gebe keinen solchen Plan, versicherte gleich darauf Martin Klesmann, Sprecher von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

Man wolle die Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch abwarten, ehe Zeitpläne vorgelegt würden. Das Kommunikationschaos vom Januar, als Öffnungen erst verkündet und kurz darauf wieder zurückgenommen werden mussten, soll sich auf keinen Fall wiederholen.

Klar scheint bislang vor allem, dass die Klassenstufen 1 bis 3 als erste auf eine Rückkehr in den Präsenzunterricht hoffen dürfen – im Wechselunterricht. So wären die Grundschulen täglich mit rund einem Viertel aller Schüler gefüllt. Zwar werden von der Bildungsverwaltung mehrere Szenarien vorbereitet, zu Details wurde am Dienstag aber geschwiegen. Die Linke hatte bereits angekündigt, schnelle Öffnungen kritisch zu sehen.
Zu unklar ist die Gemengelage vor der Ministerpräsidentenkonferenz: Während sich die Kultusministerkonferenz am Montagabend für rasche Öffnungen ab 15. Februar aussprach, bremste Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag Hoffnungen auf schnelle Öffnungen wieder.

Aus Senatskreisen hieß es, man schaue interessiert nach Niedersachsen, wo viele Grundschüler schon seit Januar im Präsenzunterricht unterrichtet werden und trotzdem die Infektionszahlen sinken. Die Präsenzpflicht ist dort aber ebenfalls ausgesetzt, der Schulbesuch bleibt freiwillig.

Senat kauft Schnelltests für 32 Millionen Euro

Ungeachtet dessen schuf der Senat am Dienst die Voraussetzungen dafür, eine Wiedereröffnung von Schulen und Kitas möglichst infektionssicher zu gestalten. Künftig sollen für alle Schüler:innen und das gesamte Personal an Schulen und Kitas Selbsttests zur Verfügung stehen. Die Zahl der mobilen Luftreinigungsgeräte soll bis Ostern berlinweit auf 2800 steigen und könnte sich bis zum Sommer noch einmal verdoppeln. „Wir haben kein Verständnis, wenn der Senat gerade mal etwa 50 Prozent der 15.000 benötigten Luftfilter für alle Klassen bereitstellen will“, sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU, Dirk Stettner.

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Außerdem sollen 700.000 FFP2-Masken und medizinische Masken bereitgestellt werden. Auch 12.000 zusätzliche mobile Endgeräte für Pädagog:innen werden angeschafft.

Am meisten verspricht sich der Senat von einer massiven Ausweitung der Antigen-Schnelltests für Lehrer:innen und Schüler:innen – diese sollen dann als Selbsttests durchgeführt werden. Auch Erzieher:innen von Kitas sollen getestet werden, an die Kitas werden schon 240.000 Antigen-Tests ausgeliefert. Abstriche bei Kitakindern sind nicht vorgesehen.

Es kann und soll künftig zweimal die Woche getestet werden – aber freiwillig. Bei einem positiven Testergebnis ist eine Nachtestung per PCR-Test erforderlich. Für diese Selbstabstriche sind in den kommenden Monaten zunächst 32 Millionen Euro eingeplant. Noch sind solche Tests in Deutschland nicht für den Markt zugelassen, dies wird aber in Kürze erwartet.

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