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An der Wuhlheide beginnt das südliche Ende der TVO. 

© Jörn Hasselmann

276 Millionen Euro für sechs Kilometer: Berliner Schnellstraße wird fast doppelt so teuer wie geplant

Das mittlere Stück der Tangentialverbindung Ost soll zwischen Hellersdorf und Köpenick verlaufen. Seit Jahren wird darum gestritten – nun wird es noch teurer.

Die Kosten der geplanten Tangentialverbindung Ost (TVO) zwischen Hellersdorf und Köpenick sollen sich fast verdoppeln. Dies berichtete die „Berliner Morgenpost“. Demnach werden für der Bau der Schnellstraße nun 276 Millionen Euro einkalkuliert. Seit drei Jahren war die Summe 155 Millionen Euro genannt worden, zu Beginn der Planungen 80 Millionen.  Die TVO soll die östlichen und südöstlichen Bezirke mit dem Berliner Ring im Norden und der A113 im Süden verbinden und Stadtstraßen vom Durchgangsverkehr entlasten. Die Planung stammt im Prinzip von 1969 aus dem „Generalverkehrsplan der Hauptstadt der DDR“, gebaut wurde damals nur die Märkische Allee im Norden.

Das südliche Teilstück von der Wuhlheide bis zum Adlergestell war 2007 eröffnet worden. Um den mittleren Abschnitt wird seitdem gestritten. Im April hatten mehrere hundert Menschen gegen den Bau demonstriert. Anschließend hatten CDU, FDP und Wirtschaftsverbände erneut appelliert, die Straße schnellstmöglich zu bauen.

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Die TVO ist im Koalitionsvertrag von rot-rotgrün enthalten. Zuletzt hatte die Verkehrsverwaltung von Senatorin Regine Günther (Grüne) Pläne eines Radschnellwegs präsentiert, der parallel zur TVO gebaut werden soll, inklusive eines modern anmutenden Fahrrad-Kreisels oberhalb der mehrspurigen Straße. Zudem hatte es mehrere Planungsänderungen gegeben, die das 6,4 Kilometer lange Mittelstück deutlich teurer machen. 

Der Bau wird seit Jahren immer weiter verschoben. Zuletzt hatte die Verkehrsverwaltung im Juni 2021 mitgeteilt, dass die Einleitung des Planfeststellungsverfahren „im Jahr 2022 möglich“ sei. Weiter hieß es: „Konkrete Termine für Baubeginn oder Fertigstellung können gegenwärtig belastbar nicht genannt werden.“

Im besten Falle könnte der Bau der Straße demnach 2024 beginnen, wenn nicht geklagt wird. Doch dies ist sehr wahrscheinlich. Umweltverbände kritisieren, dass in der Wuhlheide für die TVO „viele Tausend Bäume abgeholzt und fast 15 Hektar Wald vernichtet“ würden. Dem hat die Verkehrsverwaltung widersprochen. 

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