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Das Juwelenzimmer im Historischen Grünen Gewölbe im Dresdner Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). (Archivbild)

© Sebastian Kahnert/dpa

21 Monate nach Dresdner Juwelendiebstahl: Polizei fasst Verdächtigen aus Remmo-Clan in Berlin

Im Fall des Einbruchs in das Grüne Gewölbe in Dresden hat die Polizei den sechsten Verdächtigen gefasst. Es ist ein 23 Jahre alter Mann aus dem Remmo-Clan.

Im Berlin ist am Donnerstagmorgen der mutmaßlich sechste Verdächtige im Fall des Einbruchs in das Grüne Gewölbe in Dresden festgenommen worden – ein 23 Jahre alter Mann aus dem berüchtigten Remmo-Clan.

Das teilte die Staatsanwaltschaft Dresden mit. Der Mann soll noch am Donnerstag einem Haftrichtet vorgeführt werden. Beamte der sächsischen Polizei nahmen A. Remmo am Morgen um 9 Uhr in einer Wohnung in Treptow fest. An dem aktuellen Einsatz waren 24 Beamte beteiligt, bei der Durchsuchung der Wohnung wurde ein Handy sichergestellt.

Erst Ende Juni hat der Bundesgerichtshof (BGH) das Urteil des Landgerichts Berlin gegen ihn und seinen Cousin W. wegen des Diebstahls der Goldmünze Big Maple Leaf aus dem Bodemuseum bestätigt. Die vorbestraften Cousins sind damit rechtskräftig zu je viereinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Zudem müssen sie einen Wertersatz in Höhe von 3,3 Millionen Euro zahlen.
Der nun festgenommene A. Remmo ist der im Fall Dresden der sechste Verdächtige, der im November 2019 ins Grüne Gewölbe eingebrochen und das unschätzbar wertvolle Sachsengeschmeide gestohlen haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft den beschuldigte Clan-Männern schweren Bandendiebstahl und Brandstiftung vor.

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Zwei Männer waren am 25. November 2019 in das berühmte Schatzkammermuseum im Residenzschloss eingedrungen, hatten mit einer Axt Löcher in eine Vitrine geschlagen und darin befestigte Juwelen herausgerissen. Von den etwa einem Dutzend Schmuckstücken aus Diamanten und Brillanten des 17. und 18. Jahrhunderts fehlt seitdem jede Spur.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass damit nun alle Personen, die unmittelbar an dem Einbruch beteiligt waren, ermittelt sind. Die Ermittlungen dauerten aber an und würden noch erhebliche Zeit in Anspruch nehmen, teilte die Behörde mit.

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Es werde weiter nach Gehilfen und Hintermännern gesucht - und den gestohlenen Kunstschätzen, hieß es. Seit März läuft die Fahndung nach vier inzwischen identifizierten Männern aus Deutschland und Polen, gegen die wegen des Verdachts der Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl ermittelt wird. Sie sollen Ende November den Tatort ausgespäht haben und damit an der Vorbereitung des Juwelendiebstahls beteiligt gewesen sein.
Ein Jahr nach dem Einbruch – im November 2020 waren in Berlin drei Clan-Männer gefasst worden, zwei Remmo-Männer konnten jedoch fliehen und waren untergetaucht – sie versteckten sich in Berlin. Im Dezember folgte die vierte Festnahme, im Mai 2021 Nummer fünf. Sie sitzen in Untersuchungshaft, W. Remmo sitzt wegen des Münzdiebstahls bereits in Berlin ein. (mit dpa)

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