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106 Einträge im Melderegister: Bisher kaum Geschlechtsänderungen zu „divers“ in Berlin

Seit 2019 können Menschen ihr Geschlecht von männlich oder weiblich zu „divers“ ändern. In Berlin wurde das bisher kaum genutzt: Nur 106 Einträge liegen vor.

In Berlin haben bislang kaum Menschen die Möglichkeit genutzt, ihren Geschlechtseintrag im Melderegister von männlich oder weiblich auf die dritte Möglichkeit „divers“ zu ändern. Nur 106 der rund 3,7 Millionen Einwohner seien mit dem Personenstand „divers“ gemeldet (Stand: April), teilte der Senat auf eine CDU-Anfrage mit. Das entspricht 0,003 Prozent der Berliner Bevölkerung.

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Die meisten davon (96) sind zwischen 18 und 49 Jahren alt. Kinder und Jugendliche mit dem entsprechenden Geschlechtseintrag gibt es nur 3, fast ebenso selten ist das bei den über 50-Jährigen. Seit Anfang 2019 kann man die Kategorie „divers“ ins Melderegister eintragen lassen.

Die Personengruppe, die die Geschlechtsoption "divers" beantragen darf, ist allerdings stark begrenzt. Die Kategorie steht nur intersexuellen Personen offen und ist an körperliche Bedingungen geknüpft. Erforderlich ist ein ärztliches Attest, nur in Ausnahmefällen reicht eine eidesstaatliche Versicherung. Dadurch werden weitere Personengruppen, wie zum Beispiel trans Personen, von dem Gesetz ausgeschlossen.

Diese limitierende Regelung war damals vom CSU-geführten Innenministerium eingeführt worden, nachdem das Bundesverfassungsgericht in einem Grundsatzurteil entschieden hatte, dass "männlich" und "weiblich" als Geschlechtsoptionen nicht ausreichen. Ein Amtsgericht hat die aktuell geltenden Regeln im vergangenen Jahr erneut als verfassungswidrig eingestuft, da Personen nicht von der dritten Geschlechtsoption einfach ausgeschlossen werden dürften. Ein Urteil aus Karlsruhe darüber steht noch aus. (dpa/Tsp)

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