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Am 18. Oktober 2018 überfielen mehrere Maskierte in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes einen Geldtransporter.

© dpa

Überfall auf einen Geldtransporter: Erste Anklagen nach Geldraub am Alex

Zwei Männer sollen am Überfall auf einen Transporter beteiligt gewesen sein. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen sie nun eine erste Anklage erhoben.

Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter im Oktober nahe dem Alexanderplatz hat die Berliner Staatsanwaltschaft die erste Anklage vor dem Landgericht gegen zwei Männer erhoben. Der 38-jährige Suphi S. soll nach Ansicht der Ermittler bei dem Überfall am Morgen des 19. Oktober 2018 gemeinsam mit vier anderen Männern in der Schillingstraße einen Geldtransporter mit zwei Pkw gerammt haben.

Laut Staatsanwaltschaft stoppten sie das Fahrzeug, brachen den Wagen mit einem Spezialgerät auf und holten dort Bargeld in Höhe von sieben Millionen Euro heraus. S. soll bei der Flucht auch einen der beiden Wagen der Täter gefahren haben. Dabei wurden mehrere andere Fahrzeuge gerammt, die Flüchtigen haben zudem auf einen Polizeiwagen geschossen, der die Verfolgung aufgenommen hatte. Die Täter mussten dann ihre beschädigten Wagen samt Beute zurücklassen und zu Fuß flüchten.

Seit Ende November in Untersuchungshaft

Der andere Angeklagte Abdallah T. soll laut Staatsanwaltschaft von den Plänen gewusst haben und für die Räuberbande das Spezialwerkzeug, mit dem der Geldtransporter geöffnet wurde, und einen der Tatwagen besorgt haben. Die beiden Angeklagten sitzen bereits seit Ende November, Anfang Dezember in Untersuchungshaft.

Suphi S. kommt aus dem Umfeld eines deutsch-arabischen Clans, die Ermittler waren ihm durch DNA-Spuren im Fluchtwagen und an den Geldkisten auf die Spur. Abdallah T. ist nach Ansicht der Ermittler der Logistiker der Bande. Auf die Spur kamen sie dem 32-Jährigen durch das Geständnis eines Mitttäters. Das Spezialwerkzeug, ein sogenannter Hydraulikspreizer, soll bei einem Einbruch bei einer Freiwilligen Feuerwehr gestohlen und der Überfall in einer Werkstatt an einem dort abgestellten Transporter erprobt worden sein.

Auch bei weiteren Verdächtigen hatten die Ermittler im Januar und Februar Wohnungen durchsucht, etwa im Januar bei einem 35-jährigen Libanesen und einem 33-jährigen türkischen Staatsangehörigen oder im Februar bei einem 41-jährigen Libanesen und einem 28-Jährigen Deutschen. Die Polizei rechnet sie der „Organisierten Kriminalität“ und dem Clan-Milieu zu, ein Verdächtiger soll dem deutsch-arabischen Remmo-Clan angehören.

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