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Auch der Babelsberger Filmpark plant Erweitrungen. Damit will er konkurrenzfähig bleiben.

© ddp

Babelsberg: Potsdam setzt auf großes Kino

Das Babelsberger Filmgelände soll erweitert werden. Studios, Park und Hochschule wollen mehr Platz. Land und Stadt haben ihre Unterstützung zugesagt.

Potsdam - Der Filmstandort Babelsberg soll erheblich ausgebaut werden. Das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Der Staatssekretär im brandenburgischen Wirtschaftsministerium Henning Heidemanns kündigte an, den Ausbau der Studiokapazitäten in Babelsberg zu ermöglichen. Im Gespräch ist das mehrere Hektar große Areal des ehemaligen Karl-Marx-Werks an der Großbeerenstraße, direkt gegenüber der jetzigen Medienstadt mit Studio, Filmpark Babelsberg und Hochschule für Film und Fernsehen. Das Gelände gehört der Firma Maximum. Derzeit haben die Studios bereits einen Teil der Hallen gemietet, in denen einst Lokomotiven und Kranwagen gebaut wurden.

Zu den Überlegungen gehört auch eine öffentlich-private Zusammenarbeit zwischen Land, Stadt und Studio, um die Flächen anzukaufen, sagte Heidemanns. Dazu würde auch öffentliches Geld fließen. Die Studios würden dann Miete an die öffentliche Hand zahlen. Hintergrund ist die gute Auslastung der Studiokapazitäten. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden im Studio Babelsberg, das in zwei Jahren seinen 100. Geburtstag feiert, fünf internationale Großproduktionen gedreht oder befinden sich derzeit in der Produktion. Filmgrößen wie Regisseur Roland Emmerich oder die Schauspielerin Cate Blanchett arbeiten, wie berichtet, in den Babelsberger Ateliers. „Filmstudios benötigen ausreichend Ausweichkapazitäten, um langfristig planen zu können“, sagte Heidemanns. Die Babelsberger Filmproduzenten hatten sich vor zwei Jahren bereits um den geschlossenen Flughafen Tempelhof beworben, kamen aber nicht zum Zuge.

Zudem läuft der Nutzungsvertrag für ein Gelände an der Marlene-Dietrich-Allee aus, auf dem das Studio sein Außen-Groß-Set „Berliner Straße“ platziert hat. Eigentümer der Fläche ist der benachbarte Filmpark. Auch dieser will und muss ausbauen, um attraktiv zu bleiben. Auf einer Freifläche an der Marlene-Dietrich-Allee soll nach den Vorstellungen von Filmparkchef Friedhelm Schatz eine neue Halle für die Sandmännchen-Ausstellung errichtet werden. Außerdem will sich auch die Hochschule für Film und Fernsehen vergrößern, unter anderem für den Ausbau des 3D-Filmbereichs.

Derzeit lässt die Potsdamer Stadtverwaltung ein Standortgutachten für das gesamte Medienstadt-Gelände erstellen, bestätigte die Pressesprecherin Regina Thielemann. Offizielle Gespräche über einen gemeinsamen Ankauf der Flächen von Stadt, Land und Studio gebe es aber bislang nicht. Noch vor Monatsfrist hatte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erklärt, ein städtischer Kauf der Flächen sei eine „Option“, die allerdings nicht favorisiert werde, da dafür städtisches Eigenkapital fließen müsse. Damals war aber noch nicht von einem gemeinsamen Vorgehen von Stadt und Land Brandenburg die Rede.

Kai Grimmer

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