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Kristina Schröder war von 2009 bis 2013 Bundesfamilienministerin. Die CDU-Abgeordnete hat 2016 angekündigt, im September 2017 nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren.

© Gregor Fischer/dpa

Zeit als Ministerin mit Kind: Kristina Schröder: "Das hat mir geschadet"

Nachts alle zwei Stunden stillen, morgens Journalisten-Kommentare über ihren Teint. Kristina Schröder schreibt auf Tagesspiegel Causa über ihre Zeit als erste Bundesministerin mit Kind - und wie Spitzenpolitik und Familie besser zusammengehen könnten.

Dass sie während ihrer Amtszeit als Bundesfamilienministerin ein Kind bekommen habe, habe ihr politisch geschadet, schreibt die CDU-Politikerin Kristina Schröder in einem Gastbeitrag für Tagesspiegel Causa. Zwar seien Spitzenpolitik und Familie grundsätzlich vereinbar. „Meines Erachtens ist das die falsche Frage. Natürlich geht es.“ Die Frage sei vielmehr, „ob man es zu den Bedingungen will, unter denen es möglich ist.“

Sie selbst habe sich als Ministerin selbstverständlich auch nach Nächten, in denen sie oft gestillt habe, der Bundespressekonferenz und kritischen Journalistenfragen gestellt, „Bemerkungen über meinen ‚blassen Teint‘ eingeschlossen“. Bestimmte Dinge, wie etwa späte Live-Auftritte im Fernsehen oder „fröhliche Runden“ zur Kontaktpflege unter Parteifreunden aber habe sie abgesagt, um mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können. „Diese mangelnde mediale und tatsächliche Präsenz hat mir natürlich geschadet“, so Schröder, allerdings, so schreibt sie, wäre es für sie noch schwieriger gewesen, noch weniger Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen.

Kristina Schröder schreibt, es sei eine Illusion, Politik könne das Dilemma von Eltern zwischen Beruf und Familie lösen. „Wie alle berufstätigen Eltern müssen wir Eltern in der Politik uns also entscheiden, was wir verpassen wollen. Und niemand sollte so tun, als könnten noch so gute und flexible Kitas dieses Problem grundsätzlich lösen“, so Schröder. Allerdings könne die Politik das Dilemma mildern. Für Politiker und Politikerinnen mit Familie fordert Schröder gemeinsam mit der Initiative „Eltern in der Politik“ bessere Arbeitsbedingungen. Die Abgeordneten setzen sich unter anderem für ein Spielzimmer mit Kinderbetreuung im Bundestag ein und für eine Selbstverpflichtung „politikfreier Sonntag“. Kristina Schröder fordert außerdem „Respekt vor allen Familienmodellen“ – nicht nur vor jenen, die als „modern“ gelten.

Im Bundestag haben nach Schröders Angaben in dieser Legislaturperiode 21 weibliche Abgeordnete ein Kind zur Welt gebracht. 

Den ganzen Gastbeitrag lesen Sie in der Samstagsausgabe des gedruckten Tagesspiegels oder online in unserem Online-Debattenmagazin Tagesspiegel Causa: https://causa.tagesspiegel.de

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