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Eine Dozentin steht im Hörsaal vor Studierenden.

© dpa

Wissenschaftlicher Nachwuchs: SPD will neues Programm für die Hochschulen

Die SPD will mit einem "Pakt für den wissenschaftlichen Nachwuchs" mehr feste Stellen an Hochschulen schaffen. Das Programm solle der Bund zu mindestens 50 Prozent finanzieren.

Vertragslaufzeiten von unter einem Jahr und mangelnde Perspektiven auf eine Karriere in der Wissenschaft: Dass die Situation von Nachwuchswissenschaftlern in Deutschland häufig prekär ist und dringend verbessert werden muss, wird allgemein anerkannt. Doch wer soll die aussichtsreicheren neuen Stellen an den Unis, die Abhilfe schaffen würden, finanzieren? Die SPD-Fraktion im Bundestag will jetzt einen „Zukunftspakt für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ auf den Weg bringen, der „mindestens zu 50 Prozent vom Bund finanziert ist“, wie der forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann am Mittwoch in Berlin sagte.

Sinnvoll wäre ein Ausbau der Juniorprofessuren, die durchgehend mit einem Tenure Track zu einer ordentlichen Professur versehen werden müssten, sagte Rossmann. Auch neue Personalkategorien wie Lecturer (Lehrprofessuren) oder Dauerstellen im Hochschulmanagement sollten ausgebaut werden. Details zum Umfang und zur Finanzierung eines möglichen „Zukunftspakts für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ nannte er nicht. Eine Richtschnur könne die Empfehlung des Wissenschaftsrats vom Juli dieses Jahres sein, an den Hochschulen insgesamt 7500 zusätzliche Professuren zu schaffen.

Programm soll Hochschulpakt und Exzellenzinitiative ergänzen

Anders als Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU), die die Länder aufgefordert hat, mit den frei werdenden Bafög-Mitteln neue Dauerstellen für Wissenschaftler an Hochschulen zu schaffen, will die SPD ein Bund-Länder-Programm. Der Nachwuchs-Pakt solle ab 2017 die bestehenden Vereinbarungen über die Schaffung zusätzlicher Studienanfängerplätze (Hochschulpakt) und die Förderung der außeruniversitären Einrichtungen (Pakt für Forschung und Innovation) sowie die Exzellenzinitiative für die Universitäten ergänzen. Ende Oktober hatten sich Bund und Länder in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) im Grundsatz darauf geeinigt, diese in den kommenden Jahren auslaufenden Pakte zu verlängern.

Bis hin zu einer hunderprozentigen Bundesfinanzierung

2015 müsse geklärt werden, wie in diesem Rahmen auch ein Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs finanziert werden kann, sagte Rossmann. Denkbar seien alle Varianten bis hin zu einer hundertprozentigen Bundesfinanzierung. Jedenfalls sehe die SPD die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Hochschulen nicht als alleinige Länderaufgabe, sondern in der gemeinsamen Verantwortung von Bund und Ländern. Aus Rossmanns Sicht soll der Nachwuchs-Pakt „ab 2017 ausfinanziert“ sein. Nach Auslaufen des Hochschulpakts 2020 könnten die Mittel aus diesem Programm dann zum Nachwuchs-Pakt umgeleitet werden.

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