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Christian Thomsen, Präsident der Technischen Universität Berlin

© TU Berlin/Presse/Ausserhofer

TU-Präsident Christian Thomsen: Wissenschaft baut Brücken

Die Queen's Lecture ist ein brillantes Beispiel für das Bauen von Brücken. Doch Wissenschaft baut nicht nur Brücken, sondern setzt auch Impulse für Berlin als Hauptstadt der Digitalisierung

Eugene Cernan, Kommandant der Apollo-17-Mission und letzter Mensch auf dem Mond, erläuterte uns, welche fundamentalen Fragen zur Frühzeit der Erde die Mondforschung beantwortet. Microsoft-Chef Satya Nadella hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt in Deutschland an der TU Berlin und stellte sich den Fragen nach der Zukunft im Informationszeitalter. Der Beitrag „Klimaschutz“ zum fünften Sachstandsbericht des Weltklimarats wurde 2014 an unserer Universität präsentiert. Zahlreiche Nobelpreisträger halten bei uns öffentliche Vorlesungen und begeistern das Publikum. Die TU Berlin hat sich als Ort hochkarätiger Großveranstaltungen mit Ausstrahlungskraft auf Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft fest in der Hauptstadtregion etabliert.

Dass wir heute die Königin von England an unserer Universität empfangen werden, macht uns besonders stolz. Ihre Majestät besucht damit die Universität, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Briten in ihrem Sektor neu gegründet wurde, mit einem hohen Anspruch an die gesellschaftliche Verantwortung ihrer Absolventinnen und Absolventen. Eine fruchtbare wissenschaftliche Freundschaft zu Großbritannien hat sich daraus entwickelt. Jedes Jahr empfangen wir ausgesuchte Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich, wir tauschen Studierende aus, und ganz aktuell diskutieren wir zusammen mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und britischen Universitäten neue Promotions- und PostDoc-Programme sowie den Austausch im Rahmen von Summer Schools.

Wissenschaft baut weltweit Brücken – Brücken zwischen den Nationen und Brücken in die Zukunft. Die Queen’s Lecture ist ein brillantes Beispiel dafür. Doch nicht nur das Brückenbauen ist unsere Aufgabe als Universität. Vor allem wollen wir Impulse geben für die Weiterentwicklung der Gesellschaft – und hier in der Stadt natürlich zur Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Berlin.

Impulse zur Hauptstadt der Digitalisierung

Für Ende dieses Monats habe ich 50 der wichtigsten Köpfe aus der IT-Branche und vielen Bereichen, die durch die rapide Entwicklung der Digitalisierung betroffen sind, eingeladen. Wir wollen die Entwicklung Berlins zur Hauptstadt der Digitalisierung diskutieren. Die Stadt hat ein riesiges Potenzial in der Informationstechnologie und Kreativwirtschaft. Das gilt es zu fördern! Die TU Berlin mit ihrer weltweit ausgezeichneten Informatik und Elektrotechnik ist dabei ein besonders wichtiger Player, sowohl in der Forschung als auch in der Ausbildung der Fachleute von morgen.

Impulse wollen wir daher ebenfalls in der Lehre geben. Viele Abiturienten stehen vor einer großen Auswahl von Studienfächern, insbesondere bei den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik –, von deren Inhalt sie nur eine geringe Vorstellung haben. Deshalb haben wir das Orientierungsstudium MINTgrün eingeführt. Wer sich für MINT-Fächer interessiert, aber noch nicht genau weiß, welcher Studiengang für sie oder ihn der richtige ist, dem bietet MINTgrün die Möglichkeit, zwei Semester lang verschiedene Fächer kennenzulernen und sich erst im Anschluss für einen Studiengang zu entscheiden. Damit bauen wir Brücken ins Studium und in die Zukunft.

Christian Thomsen

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