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Wer Anspruch aufs Bafög hat. Der Kreis der Berechtigten ist nach Lohnerhöhungen kleiner geworden.

© Waltraud Grubitzsch/picture alliance / dpa

Studienfinanzierung: Bafög-Ziele schwer erreichbar

Die Bundesregierung könnte das selbstgesteckte Ziel beim Bafög verfehlen. Die Grünen sprechen von einer „Schrumpfkur“.

Die Bundesregierung hält es für möglich, dass sie ihre selbstgesteckten Ziele beim Bafög verfehlen wird. Das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor. Die Bundesregierung hatte in Aussicht gestellt, dass mit der jüngsten Bafög-Novelle zusätzlich 110.000 Studierende von der Förderung profitieren. Für das Jahr 2018 erwartet sie jedoch 568.000 Geförderte im Monatsdurchschnitt. Das wären zwar 44.000 mehr als im Jahr 2016. Doch gegenüber dem Jahr 2014, dem Jahr der Bafög-Novelle, würde das ein Minus von 28 000 bedeuten. „Diese Schrumpfkur trifft Studierende hart“, erklärte der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring. „Die Bundesregierung reagiert mit Nichtstun und Schönreden auf den seit zwölf Jahren andauernden Niedergang des Bafög.“

Grüne: Nach Lohnerhöhungen folgt der Kater

Gehring kritisiert besonders, dass die Zahl der Bafög-geförderten Studierenden mit niedriger Bildungsherkunft gemäß der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks von 40 auf 27 Prozent gesunken ist. Die Bundesregierung erklärt dies damit, dass die Einkommen der betreffenden Eltern gestiegen seien. „Der Freude über Lohnerhöhungen folgt der zweifache Kater für Eltern und ihre studierenden Kinder“, erklärt dazu Gehring: „Zum einen zahlen sie höhere Steuern, zum anderen bricht die Studienfinanzierung ganz oder teilweise weg.“ Er fordert eine „kräftige Anhebung“ der Einkommensfreibeträge und Fördersätze.

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