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Mitmachen. Bei der Langen Nacht experimentieren Besucher selber.

© W. Kumm/dpa

Lange Nacht der Wissenschaften: Forschen in Zeiten von Fake News

Die "Lange Nacht" am 24. Juni will über Wissenschaft aufklären. Zu den großen Themen gehören der Klimawandel, die Frage der Endlagerung von Atommüll und die Genchirurgie.

Auf der Welt leben noch drei Breitmaulnashörner – und damit ist diese Spezies akut vom Aussterben bedroht. „Wir können aus der Haut des Nashorns Stammzellen gewinnen, um daraus Samen und Eizelle zu gewinnen und so am Ende die Fortpflanzung des Nashorns zu ermöglichen“, erzählt Martin Lohse, wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch. Mithilfe der Reproduktionsmedizin könnte diese Tierart gerettet werden, die sich natürlich nicht mehr fortpflanzen kann.

Selbst ist der Experimentator

Wie dieses Verfahren funktioniert, wird auf einer von 150 Veranstaltungen erklärt, die in der 17. Langen Nacht der Wissenschaften alleine auf dem Campus Buch stattfinden. Besonders reizvoll wird es wie jedes Jahr für viele Interessierte sein, dass sie selber kleine Experimente im Labor durchführen können. Insgesamt warten an 100 Standorten in Berlin und Potsdam von 17 bis 24 Uhr 2000 Programmpunkte auf Besucher.

Für die Veranstalter gewinnt die Lange Nacht in Zeiten des Populismus und zunehmender Angriffe auf Wissenschaftler an Bedeutung. So wird es am MDC eine interaktive Show mit den Besuchern geben, in der diese entscheiden müssen, ob die präsentierten Fakten echt oder falsch sind. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) stellt sich mit Vorträgen zu aktuellen Themen wie „Arm oder Reich – wie sind die Einkommen verteilt?“, „Die Mietpreisbremse – Papiertiger oder scharfes Schwert?“ und „Steuererleichterungen für die Mittelschicht?“ dem Dialog mit der Öffentlichkeit. „Das ist gerade in Zeiten von Fake News wichtig“, sagt Claudia Kemfert vom DIW.

Skepsis als Grundhaltung der Wissenschaft

„Wir wollen Wissenschaft klar und anschaulich zeigen, den Menschen aber auch klarmachen, wie komplex und ambivalent Wissenschaft sein kann“, sagt Peter-André Alt, FU-Präsident und Vorstand der Langen Nacht. Wissenschaft habe ihre eigene Dynamik: Der Prozess der Entstehung von Ergebnissen sei genauso wichtig wie das Ergebnis. „Wissenschaftliche Haltung ist eine, die mit Skepsis an die Dinge herangeht, und es ist gut, wenn wir mehrere Meinungen auf dem Weg zum Ziel diskutieren.“

Zu den großen Themen der Langen Nacht gehören der Klimawandel, die Frage der Endlagerung von Atommüll und die Genchirurgie, um nur ein paar Highlights zu nennen. Das Ticket für die Lange Nacht kostet 14 Euro, ermäßigt 9 Euro und enthält ein BVG-Ticket.

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